Bundesagrarminister Cem Özdemir fordert 'Tierwohlcent' als Lösung für die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung

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Bundesagrarminister Cem Özdemir drängt als Reaktion auf die Bauernproteste auf konkrete Maßnahmen zur langfristigen Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung. Der Grünen-Politiker betonte am Dienstag in Berlin, dass nun ein seit langem diskutierter 'Tierwohlcent' etabliert werden müsse. Sein Ministerium sowie das Finanzministerium könnten schnell ein Modell dafür ausarbeiten. Allerdings bedarf es dafür eines 'klaren Bekenntnisses' von Seiten der gesamten Ampel-Koalition und der Unterstützung der Opposition. Özdemir warnte zudem, dass jene, die sich nicht dafür einsetzen, die Landwirtschaft im Stich lassen würden. Die Forderung nach einem 'Tierwohlcent' basiert auf einer Empfehlung einer Kommission unter der Leitung des früheren Agrarministers Jochen Borchert vor einigen Jahren. Dabei wäre beispielweise ein Aufschlag von 40 Cent pro Kilogramm Fleisch denkbar, der beim Verkauf tierischer Produkte im Supermarkt erhoben würde. Innerhalb der Koalition hatte die FDP Bedenken geäußert, signalisierte jedoch angesichts der Bauernproteste nun ihre Offenheit. Ziel ist es, sicherzustellen, dass Tierhalter nicht alleine für die zusätzlichen Kosten des Umbaus von Ställen zu höheren Standards und die erhöhten laufenden Ausgaben aufkommen müssen. Die Ampel-Koalition hat vorerst eine Milliarde Euro für dieses Vorhaben reserviert, die jedoch nur bis 2026 reichen und ausschließlich für die Schweinehaltung vorgesehen sind. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) betonte, dass ein 'Tierwohlcent' die sinnvollste Möglichkeit sei, um die notwendigen Investitionen zeitnah bereitzustellen, falls eine Veränderung im Mehrwertsteuersystem zur Lösung der Probleme nicht in Frage komme.