BlackRock hat die Übernahme des britischen Datenanbieters Preqin für 3,2 Milliarden US-Dollar angekündigt. Der weltgrößte Vermögensverwalter will damit seine Software-Sparte Aladdin stärken, die Technologielösungen für mehr als 1.000 Kunden anbietet. Der Deal soll vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen und anderer Abschlussbedingungen bis Ende 2024 vollzogen werden.

Preqin, 2003 in Großbritannien gegründet, hat sich auf das Sammeln von Daten zu Finanzinvestoren und Hedgefonds spezialisiert und ist inzwischen ein führender unabhängiger Anbieter von Datenlösungen in privaten Märkten. Der Fokus liegt auf Daten für alternative Vermögenswerte sowie Tools zur Unterstützung von Investitionen in alternative Anlagen. Mit Preqin will BlackRock Daten, Forschung und Anlageprozesse für Fondsmanager und Investoren zusammenführen. Preqin wuchs in den letzten drei Jahren jährlich um etwa 20 Prozent und erwartet für 2024 einen starken wiederkehrenden Umsatz von rund 240 Millionen US-Dollar.

Rob Goldstein, COO von BlackRock, betonte die strategische Bedeutung der Übernahme: „Die Vision von BlackRock war schon immer, Investitionen, Technologie und Daten zusammenzubringen, um Lösungen anzubieten, die den Bedürfnissen unserer Kunden in ihrem gesamten Portfolio gerecht werden. Da sich der Fokus der Kunden zunehmend von der Produktauswahl auf die Zusammenstellung von Portfolios verlagert, erfordert dieser Wandel Technologie, Daten und Analysen, die eine ‚gemeinsame Sprache‘ für Investitionen in öffentlichen und privaten Märkten schaffen.“

BlackRock setzte sich im Bieterverfahren gegen namhafte Interessenten wie die Londoner Börse, S&P Global und Bloomberg durch, wie das private banking magazin berichtet. Nach Abschluss der Übernahme wird Mark O’Hare, Gründer von Preqin und bislang größter Aktionär, in den Verwaltungsrat von BlackRock einziehen. Die Übernahme ergänzt die Anlagetechnologie von BlackRock um ein komplementäres Datengeschäft und markiert eine strategische Expansion in das schnell wachsende Segment der privaten Marktdaten.

Sudhir Nair, Global Head von Aladdin, sagte: „Gemeinsam mit Preqin können wir Investitionen in private Märkte einfacher und zugänglicher machen und gleichzeitig eine besser vernetzte Plattform für Investoren und Fondsmanager aufbauen. Dies bietet Aladdin eine erhebliche Chance, die Transparenzlücke zwischen öffentlichen und privaten Märkten durch Daten und Analysen zu schließen.“ Mark O’Hare fügte hinzu: „BlackRock ist für seine herausragenden Leistungen im Investmentmanagement und in der Finanztechnologie bekannt. Gemeinsam können wir unsere Bemühungen beschleunigen, allen unseren Kunden in großem Maßstab bessere Daten und Analysen zu privaten Märkten zu liefern.“

Die Reaktion der Anleger auf die Übernahme war zunächst verhalten. An der NYSE stieg die BlackRock-Aktie zunächst leicht, drehte dann jedoch ins Minus und verlor zwischenzeitlich 1,11 Prozent auf 778,57 US-Dollar.