Zitterpartie am britischen Immobilienmarkt: Bellway erwartet Immobilienboom trotz Unsicherheit

Die britische Immobilienlandschaft erlebt derzeit eine ambivalente Phase. Der Vorstandsvorsitzende des britischen Hausbauunternehmens Bellway, Jason Honeyman, äußerte sich kritisch zur Stimmung im Markt, verursacht durch die Unsicherheit über mögliche Steueranhebungen im bevorstehenden Oktober-Haushalt. Honeyman prognostiziert jedoch einen deutlichen Anstieg der Hausverkäufe im nächsten Jahr. Laut Honeyman zögern viele potenzielle Käufer angesichts der bevorstehenden fiskalischen Entwicklungen mit ihren Entscheidungen. Diese Unsicherheit über mögliche Steuermaßnahmen beeinträchtigt die Wachstumsbemühungen der neuen Labour-Regierung, die das ehrgeizigste Wohnbauprogramm in Großbritannien seit zwei Generationen plant. Die Unsicherheit über Erbschafts- und Kapitalertragsteuer sowie Sozialabgaben dämpft die Marktstimmung. Doch Honeyman ist optimistisch: Sobald die Haushaltsfragen geklärt sind, sollte sich die Situation mit sinkenden Hypothekenzinsen entspannen. So stieg die Nachfrage nach Immobilien im Vereinigten Königreich im September um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie Daten von Zoopla zeigen. Trotz einer Umsatzminderung von 30 Prozent auf 2,4 Milliarden Pfund und einem Rückgang des bereinigten Vorsteuergewinns um fast 58 Prozent bleibt der Ausblick optimistisch. Bellway plant eine Steigerung der Immobilienübergaben um 11 Prozent im Jahr bis Juli 2025, auch wenn die Rückkehr zu den Produktionsniveaus von 2023 mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte. Die schleppende Erholung der Baubranche stellt die Labour-Regierung vor Herausforderungen, ihr Ziel von 1,5 Millionen neuen Häusern in fünf Jahren zu erreichen. Dennoch erwartet Honeyman einen stärkeren Verkaufsfrühling, sobald die politischen Unsicherheiten überwunden sind.