Nagarro-Aktie im freien Fall – Mittlere Indexwerte unter Druck

Die jüngste Anpassung der Umsatzprognosen hat die Aktie von Nagarro zurück auf ihren Stand von Ende September katapultiert. Am Dienstag verzeichnete das Papier einen Rückgang von mehr als 12 Prozent und lag bei 81,25 Euro, während der SDax, der Index für kleinere Werte, nur leicht nachgab. Damit wird die Unbeständigkeit in diesem Sektor erneut offenbar. Die kurzfristige 21-Tage-Trendlinie konnte den Absturz der Aktie nicht verhindern. Noch am Freitag war Nagarro auf ein neues Jahreshoch geklettert, das zu einem bedeutenden Widerstandsniveau herangewachsen war. Diese Höhenflüge endeten jedoch abrupt, als das Münchner IT-Dienstleistungsunternehmen die Umsatzerwartungen für 2024 nach unten korrigierte. Des Weiteren erwartet Nagarro, etwas profitabler zu arbeiten, wobei die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen über 14 Prozent liegen soll. Doch auch diese Nachricht fand wenig Beachtung unter den Marktteilnehmern. Die Reaktionen der Analysten, wie Andreas Lipkow, fielen verhalten aus; sie äußerten kaum Überraschung über die Profitabilitätsanpassungen. Lipkow betonte, dass Projektverschiebungen bei IT-Dienstleistern alltäglich seien und sich oft deutlich auf die Ergebnisentwicklung auswirken könnten. Besonders schwer wiegt die Tatsache, dass Marktteilnehmer im Umfeld des SDax und MDax oft nervös agieren, da die Liquidität in diesen Indizes geringer ist als im Dax, was zu stärkeren Kursbewegungen führen kann. Hinzu kommt die schwache Jahresentwicklung der beiden Indizes, die deutlich hinter der des Dax zurückbleibt. Während der Dax in diesem Jahr fast 17 Prozent zulegen konnte, verzeichneten MDax und SDax jeweils einen Verlust von rund einem Prozent.