Wohnungsbau in der Krise: Baugenehmigungen weiter auf Talfahrt

Eulerpool News
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Der deutsche Wohnungsmarkt bleibt angespannt, doch die Baubranche kann die hohe Nachfrage nach Wohnraum nicht stillen. Zu diesem Schluss führt die jüngste Statistik des Statistischen Bundesamts, welche einen signifikanten Rückgang an Baugenehmigungen offenlegt. Im Februar verbuchte die Branche einen Einbruch von 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, was einen Mangel von 4.100 Bewilligungen bedeutet. Die rückläufige Entwicklung setzt sich damit fort, denn bereits im direkten Vergleich zum Vormonat sank die Zahl um mehr als ein Drittel. Diese Zahlen verdeutlichen eine alarmierende Entwicklung im Hinblick auf die Entspannung des Wohnungsmarktes in deutschen Städten. Baugenehmigungen gelten als präziser Indikator für den späteren Wohnungsbau, und die aktuelle Tendenz spiegelt eine spürbare Krise wider. Ursächlich dafür sind die gestiegenen Zinsen und zunehmenden Materialkosten, die private wie institutionelle Bauherrn zu mehr Zurückhaltung drängen. Die Branche sieht sich einem anhaltenden Abwärtstrend gegenüber, der die Forderung nach staatlichen Subventionen vonseiten der Bau- und Immobilienverbände verstärkt. Die Erhebungen des Statistischen Bundesamts zeigen ebenso einen bemerkenswerten Rückgang bei den Genehmigungen für neue Wohngebäude in den ersten beiden Monaten des Jahres. Hier wurden 28.200 Wohneinheiten bewilligt, was fast einem Viertel weniger entspricht als noch im Vorjahr. Hierbei registrierte man vor allem bei Einfamilienhäusern ein Minus von 35 Prozent auf 6.100 Bewilligungen. Auch bei Zweifamilienhäusern zeigt sich ein Rückgang von 15 Prozent auf 2.200 Wohnungen. Und bei Mehrfamilienhäusern, die gewöhnlich den größten Anteil ausmachen, musste man einen Rückgang von über 20 Prozent auf 18.600 Wohnungen hinnehmen.