Tarifdurchbruch im Einzelhandel: Beschäftigte in Niedersachsen und Bremen erzielen Lohnerhöhung in drei Stufen

Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel haben nach zähen Diskussionen fruchtbare Ergebnisse für die Beschäftigten in Niedersachsen und Bremen erbracht. Ein Verhandlungskonsens zwischen der Gewerkschaft Verdi und Vertretern der Arbeitgeberseite bringt für rund 358.000 Angestellte in diesen Bundesländern eine gestaffelte Anhebung ihrer Löhne. Ein Sprung von 5,3 Prozent im Gehalt tritt ab Oktober dieses Jahres in Kraft, gefolgt von einer 4,7-prozentigen Anhebung im Mai 2024. Im dritten Jahr des Tarifvertrages wird das Entgelt zuerst um einen Betrag von 40 Euro aufgebessert, im Anschluss um weitere 1,8 Prozent. Die Einigung erstreckt sich über einen Zeitraum von 36 Monaten und suggeriert für die Einzelhandelsbeschäftigten eine solide finanzielle Perspektive. Verdi bringt zum Ausdruck, dass diese Tarifvereinbarung in Anbetracht der Inflationsbelastungen ein bedeutender Fortschritt für die Arbeitnehmenden sei. Die erzielten Lohnsteigerungen sollen für spürbare Entlastung sorgen, betonte die Verdi-Verhandlungsführerin Sabine Gatz. Die Position der Arbeitgeberseite blieb vorerst unkommentiert. Die Tarifgespräche waren durch anhaltende Debatten und Druckmittel wie Warnstreiks gekennzeichnet. Bundesweit trat Verdi mit der Forderung nach einem Mindestaufschlag von 2,50 Euro pro Stunde und einer einjährigen Vertragslaufzeit in die Verhandlung ein. Parallel liefen Gespräche für das Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen, aus denen jedoch bislang keine Ergebnisse herausgestellt wurden. Mit der jetzigen Einigung orientiert man sich am Verhandlungsmuster Hamburgs, wo bereits am 8. Mai ein Kompromiss gefunden wurde.