Wall Street auf Erholungskurs trotz gemischter Inflationssignale

Eulerpool News
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Inmitten eines schwankenden Marktumfeldes haben sich die New Yorker Börsen am Dienstag von einem zögerlichen Start erholt und positive Vorzeichen gesetzt. Der Dow Jones Industrial verzeichnete einen Anstieg von 0,57 Prozent, während der breiter gefasste S&P 500 um 0,94 Prozent kletterte. Der technologieorientierte Nasdaq 100 legte sogar um 1,18 Prozent zu. Mit Spannung erwartete US-Inflationsdaten für Februar lieferten eine unerwartete Beschleunigung der Teuerungsrate, eine Wendung, die Analytiker so nicht auf der Rechnung hatten. Experten hatten mit einer gleichbleibenden Rate gerechnet. Ein anderes Bild zeigte die Kernrate der Inflation: Hier wurde zwar auch ein Rückgang verzeichnet, jedoch fiel dieser weniger deutlich aus als vorhergesagt. Diese Kernrate, die volatile Preise für Energie und Lebensmittel ausschließt, gilt als aussagekräftigerer Indikator für längerfristige Preistrends und ist dementsprechend von besonderem Interesse für die Geldpolitik der Federal Reserve. Entgegen früheren Prognosen, die auf bevorstehende Zinssenkungen spekulierten, haben Fed-Vertreter die Erwartungshaltung kürzlich gedämpft. Zinssenkungen vor Jahresmitte erscheinen nun unwahrscheinlich, so die Einschätzung von Marktbeobachtern. An der Unternehmensfront stach Oracle hervor, deren Aktien nach der Veröffentlichung eines überdurchschnittlichen Ergebnisberichts für das dritte Quartal, unterstützt durch den anhaltenden KI-Boom, bemerkenswerte elf Prozent gewannen. Einen weiteren Lichtblick bot der Technologiekonzern 3M, dessen Aktien nach der Ankündigung eines Führungswechsels um vier Prozent stiegen. William Brown wird ab Mai als neuer CEO die Geschicke des Unternehmens leiten. Auf der anderen Seite stand Boeing mit einem weiteren Kursrückgang von 3,5 Prozent. Der Flugzeughersteller lieferte neue Daten zu Aufträgen und Absatz und kämpft weiterhin mit den Nachwirkungen von Zwischenfällen bei seinen Flugzeugen. Boeing verzeichnete auch negative Auswirkungen auf seinen potenziellen Übernahmekandidaten, Spirit Aerosystems, dessen Papiere um 4,1 Prozent nachgaben. Bei den Airlines gab es Kursbewegungen aufgrund von Boeing. Southwest Airlines verkündete Kapazitäts- und Investitionskürzungen für das laufende Jahr, was die Aktien um fast 15 Prozent fallen ließ. United Airlines, die auf die Boeing 737-10 Max verzichten und stattdessen das kleinere Modell sowie Flugzeuge von Airbus bevorzugen möchte, verlor 2,8 Prozent. In der Pharmabranche verursachte Acadia Pharmaceuticals Entsetzen, als die Aktie um mehr als 15 Prozent fiel. Ein Hoffnungsträger für die Behandlung von Schizophrenie konnte in fortgeschrittenen Studien nicht überzeugen, was auch das Ende der Forschung an diesem Wirkstoff nach sich zog.