Wärmerekord trotz Pariser Abkommen: Juni 2024 markiert bedenklichen Höchstwert

  • Die globale Temperatur hat im Juni 2024 die 1,5-Grad-Marke überschritten.
  • Experten warnen, dass die 1,5-Grad-Schwelle dauerhaft nicht mehr zu halten sein wird.

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Die globale Temperatur hat im Juni erneut die 1,5-Grad-Marke des Pariser Klimaabkommens überschritten. Der Juni 2024 lag nach Angaben des EU-Klimawandeldienstes Copernicus um 1,5 Grad Celsius über dem Durchschnitt der vorindustriellen Referenzperiode von 1850 bis 1900. Zudem zeigt die Analyse, dass in den zwölf Monaten bis Juni 2024 die durchschnittliche globale Temperatur um 1,64 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag. Im Pariser Abkommen von 2015 hatten sich zahlreiche Länder, darunter Deutschland, darauf geeinigt, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad zu halten, idealerweise sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen. Diese Zielmarken beziehen sich jedoch auf langfristige Durchschnittswerte und nicht auf einzelne Monate oder Jahre. Experten warnen zunehmend, dass die 1,5-Grad-Schwelle dauerhaft nicht mehr zu halten sein wird. Der vergangenen Juni war zudem der heißeste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen, setzt damit eine 13-monatige Serie von Rekordtemperaturen fort. Diese außergewöhnliche Reihe von Höchstwerten ist zwar selten, jedoch nicht beispiellos: Ähnliche Rekordserien fanden bereits in den Jahren 2015/2016 statt. Den Daten zufolge lag die Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche im Juni bei 16,66 Grad Celsius, was 0,67 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 und 0,14 Grad über dem bisherigen Höchstwert von Juni 2023 liegt. In Europa erreichte die Durchschnittstemperatur im Juni 2024 einen neuen Höchstwert und lag um 1,57 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Besonders betroffen war der Südosten des Kontinents sowie die Türkei. Hingegen lagen die Temperaturen in Westeuropa, Island und Teilen Nordwestrusslands unter oder nahe dem Durchschnitt. In vielen Regionen Europas führte vermehrter Niederschlag zu Überschwemmungen, insbesondere in Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz. Außerhalb Europas wurden überdurchschnittliche Temperaturen in östlichem Kanada, im Westen der USA und in Mexiko, Brasilien, Nordsibirien, dem Nahen Osten, Nordafrika und der westlichen Antarktis verzeichnet. Auch die Meeresoberflächentemperaturen erreichten im Juni den 15. Monat in Folge Rekordwerte für diesen Monat, mit einem Durchschnitt von 20,85 Grad zwischen den beiden 60. Breitengraden. Laut Copernicus-Direktor Carlo Buontempo verdeutlicht diese Serie an Temperaturrekorden den fortschreitenden Klimawandel. Jegliche zukünftigen Rekorde seien unausweichlich, solange der Ausstoß von Treibhausgasen nicht drastisch reduziert wird. Dies unterstreicht die Dringlichkeit globaler Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels und zum Schutz unserer Umwelt.
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