VDA warnt vor ernsthaften Konsequenzen durch EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos

  • VDA warnt vor negativen Auswirkungen durch EU-Strafzölle auf chinesische Elektroautos.
  • Mögliche Gegenmaßnahmen Chinas könnten die deutsche Wirtschaft empfindlich treffen.

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Kurz vor dem geplanten Inkrafttreten vorläufiger EU-Strafzölle auf chinesische Elektroautos warnt der Verband der Automobilindustrie (VDA) eindringlich vor möglichen negativen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Laut einem Eckpunktepapier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, seien diese Strafzölle weder für die Europäische Union noch für Deutschland sinnvoll. Der Verband hebt das erhebliche Risiko hervor, das durch potenzielle Gegenmaßnahmen Chinas entstehen könnte. China, der größte Automarkt der Welt, war im Jahr 2023 der drittgrößte Exportmarkt für deutsche Autos – nur die USA und das Vereinigte Königreich waren bedeutender. Sollten chinesische Einfuhrzölle auf Fahrzeuge mit einem Motorvolumen von mehr als 2,5 Litern Hubraum eingeführt werden, würde dies die deutsche Automobilindustrie empfindlich treffen. Im vergangenen Jahr fiel etwa ein Drittel der nach China exportierten deutschen Autos in diese Kategorie. Die VDA betont, dass die Strafzölle nicht das Ziel einer fairen Wettbewerbsbedingung erreichen und die heimische Industrie vor unlauteren Praktiken schützen würden. Vielmehr könnten sie den Ausbau der Elektromobilität und damit das Erreichen der Klimaziele erschweren. Die EU-Kommission wird voraussichtlich bis Donnerstag die Details zur Umsetzung der vorläufigen Zölle veröffentlichen. Diese sollen ab dem 5. Juli durch eine Sicherheitsleistung erhoben werden, wobei ihr tatsächliches Inkrafttreten davon abhängt, ob eine alternative Lösung mit China gefunden werden kann. Eine endgültige Entscheidung über langfristige Zölle wird spätestens im November erwartet. Falls langfristige Zölle genehmigt werden, könnten diese rückwirkend erhoben werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte die Dringlichkeit einer politischen Lösung bis November, um einen Zollwettlauf und eine Fragmentierung der Märkte zu vermeiden. Die Entscheidung der EU, Strafzölle zu erwägen, basiert auf einer Untersuchung, die zur Erkenntnis gelangte, dass chinesische E-Auto-Produzenten von unfairen Subventionen profitierten. Dies bedrohe europäische Hersteller. Unterdessen erwartet die deutsche Autoindustrie nicht, dass chinesische E-Autos den europäischen Markt überfluten werden. Der Verband schätzt, dass deren Anteil am gesamten Pkw-Markt bis 2030 bei etwa fünf bis zehn Prozent liegen wird, was auch der starken Markenbindung der Verbraucher geschuldet sei. Zum Vergleich: 2023 verkauften deutsche Hersteller etwa zehnmal so viele E-Autos in China wie chinesische Produzenten in Deutschland.

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