Väter erobern den Wocheneinkauf

Eulerpool News
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Eine neue Studie des Meinungsforschungsinstituts Yougov offenbart einen Trend zur Rollenverschiebung im Haushalt. Mit einem Anstieg von 10 Prozentpunkten gegenüber 2020 kümmern sich nun 44 Prozent der Väter hauptsächlich um den Erwerb von Lebensmitteln und Alltagsgütern. Ewähnung verdienen auch die 51 Prozent der Väter, die sich die Einkaufsverantwortung mit jemandem teilen - eine Zunahme im Vergleich zu den Müttern, von denen 54 Prozent angeben, allein zuständig zu sein, und 45 Prozent sich die Verantwortung mit ihrem Partner teilen. Yougov-Marktforscher Philipp Schneider sieht in den Zahlen einen Hinweis auf eine soziokulturelle Trendwende. Veränderte Arbeitsmodelle wie das Home-Office, verlängerte Elternzeiten und ein gleichmäßiger verteilter Haushalt seien hierbei wichtige Faktoren. Das Einkaufsverhalten weist ebenfalls geschlechtsspezifische Disparitäten auf. 61 Prozent der Väter achten darauf, nur Notwendiges zu kaufen, während lediglich 43 Prozent der Mütter dieser Philosphie folgen und stattdessen spontanere Kaufentscheidungen treffen. Männliche Einkäufer neigen dazu, höherwertige Produkte und renommierte Marken vorzuziehen. Außerdem zeigt die Studie, dass Väter überwiegend am Wochenende für die Besorgungen zuständig sind und gegenüber dem Online-Einkauf aufgeschlossener sind als Mütter, die vorwiegend unter der Woche und in lokalen Geschäften einkaufen. Beim Thema Produktpräferenzen variieren die Tendenzen ebenso. Väter investieren bereitwilliger in alkoholische Getränke, Fisch und Fertiggerichte. Demgegenüber sind Gemüse und Obst für Mütter ausgabefreundlichere Bereiche. Väter messen Gesundheit und Nährstoffen größere Bedeutung bei, Mütter lassen sich eher von Convenience und Kosten leiten. Ins Auge fällt auch ihre Präferenz für Kundenbindungsprogramme wie Payback. Diese Einblicke weisen auf eine dynamische Entwicklung in den Konsummustern hin und werden möglicherweise Handelsstrategien sowie Marketingansätze beeinflussen, um den neuen familiären Realitäten gerecht zu werden.