US-Börsen ohne klare Richtung zum Auftakt der Berichtssaison

Eulerpool News
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Die US-Börsen haben am Freitag eine durchwachsene Performance gezeigt, als die Berichtssaison eingeläutet wurde. Die Unternehmen lieferten sowohl positive als auch negative Nachrichten, was dazu führte, dass die Märkte keine klare Richtung fanden. Der Dow Jones Industrial erreichte zunächst ein erneutes Rekordhoch, verlor jedoch am Ende 0,31 Prozent auf 37.592,98 Punkte. Dennoch verzeichnete der Leitindex der Wall Street ein moderates Wochenplus. Der marktbreite S&P 500 schloss hingegen 0,08 Prozent höher bei 4783,83 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,07 Prozent auf 16.832,92 Punkte zu. Obwohl es einige positive Nachrichten aus dem Bankensektor gab, bewerteten Börsianer den Beginn der Berichtssaison insgesamt verhalten. Laut Marktbeobachter Andreas Lipkow wird die Berichtssaison voraussichtlich in den nächsten drei bis vier Handelswochen maßgeblich den Gesamtmarkt beeinflussen. Die Frage nach den erwarteten Zinssenkungen der US-Notenbank Fed blieb ebenfalls ein Thema. Im Gegensatz zu den Verbraucherpreisen vom Vortag wurden die Erzeugerpreise als Zeichen für nachlassenden Inflationsdruck interpretiert. Anleger, die bereits im März mit einer Senkung gerechnet hatten, sahen ihre Meinung durch diese Zahlen bestärkt. Die stark gestiegenen Zinsen im Jahr 2023 bescherten der Großbank JPMorgan den höchsten Gewinn ihrer Geschichte. Die Aktien erreichten mit einem Spitzenanstieg von 3,5 Prozent ein Rekordhoch, verloren jedoch anschließend an Schwung, ebenso wie der gesamte Sektor, der seit Ende Oktober eine starke Entwicklung genommen hatte. Die Aktien schlossen 0,7 Prozent im Minus. Dagegen konnten die Aktien von Citigroup noch einen Gewinn von gut einem Prozent verzeichnen. Die Großbank plant, mittelfristig 20.000 Arbeitsplätze abzubauen, nachdem sie überraschend einen Quartalsverlust erlitten hatte. Die Aktien der Bank of New York Mellon stiegen nach Vorlage von Zahlen um vier Prozent. Auf der negativen Seite verloren die Aktien der Bank of America und Wells Fargo jeweils 1,1 beziehungsweise 3,3 Prozent. Im Gegensatz zum Konkurrenten JPMorgan erzielte die Bank of America im Jahr 2023 trotz steigender Zinsen weniger Gewinn. Bei Wells Fargo hieß es, dass die Kosten höher als erwartet ausgefallen seien. Die Aktien von Delta Air Lines stürzten um 9 Prozent ab, nachdem die Fluggesellschaft die Aktionäre mit einem vorsichtigen Ausblick auf das laufende Jahr schockierte. Steigende Kosten könnten die Erholung im internationalen Reiseverkehr beeinträchtigen. Die Konkurrenten American Airlines und United Airlines verzeichneten ebenfalls deutliche Verluste. Die Aktien von Unitedhealth belegten den letzten Platz im Dow Jones und fielen um 3,4 Prozent. Das Krankenversicherungsunternehmen konnte im vergangenen Jahr zwar einen Gewinnzuwachs verzeichnen, aber gestiegene Behandlungskosten wurden am Finanzmarkt negativ aufgenommen. Dies belastete auch andere Branchenwerte wie die Pharma-Einzelhändler CVS Health und Walgreens Boots Alliance. Die Aktien von Tesla setzten ihren Abwärtstrend an der Nasdaq fort und verloren 3,7 Prozent. Der Elektroauto-Hersteller senkte erneut seine Preise in China. Zudem stoppte das Unternehmen vorübergehend die Produktion in seinem Werk in Berlin aufgrund von Lieferengpässen. Auch die Aktien von Boeing standen aufgrund der jüngsten Probleme mit der 737 Max 9 mit einem Abschlag von 2,2 Prozent im Fokus. Nach dem Vorfall, bei dem ein Rumpfteil während des Flugs abbrach, verschärfte die US-Luftfahrtbehörde FAA die Aufsicht bei dem Flugzeughersteller. Auf der Gewinnerseite standen Ölwerte, wie die Kursgewinne bei Chevron und Exxonmobil von bis zu 1,4 Prozent zeigten. Der Ölpreis profitierte am Freitag erneut von der Sorge vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten. Der Euro konnte zwischenzeitliche Gewinne nicht halten und wurde zuletzt mit 1,0951 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0942 US-Dollar fest. Der Dollar kostete demnach 0,9139 Euro. US-Staatsanleihen verzeichneten leichte Gewinne. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,22 Prozent auf 112,59 Punkte. Die Rendite für Staatspapiere mit dieser Laufzeit betrug 3,95 Prozent.