Türkei-Embargo: Handelsbeziehungen zur Israel im Spannungsfeld

Eulerpool News
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In einer jüngst verkündeten Wirtschaftsstrategie, hat die Türkei einen Stopp im Handel mit Israel in Kraft gesetzt. Das türkische Handelsministerium verkündete die Aussetzung der Import- und Exportgeschäfte mit Bezügen zu Israel und begründet dies mit den israelischen Militäraktionen im Gazastreifen. Diese Entscheidung soll konsequent eingehalten werden, bis die israelische Regierung den ungehinderten Zugang von humanitären Hilfsleistungen nach Gaza zulässt. Trotz der schon bestehenden wirtschaftlichen Distanzierung durch Exportbeschränkungen seitens der Türkei anfang April, zeichnet sich durch den jüngsten Bericht von Bloomberg eine weitere Eskalation in den bilateralen Beziehungen ab. Der Handelsstopp könnte dementsprechend die politischen Spannungen zwischen den beiden Ländern intensivieren. Israels Außenminister Israel Katz äußerte scharfe Kritik an den aktuellen Maßnahmen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Katz beschuldigte Erdogan, strategische Abkommen zu durchkreuzen und die türkischen volkswirtschaftlichen Interessen sowie die der Geschäftsleute zu ignorieren. Zudem kündigte er an, Israel plane, den Handelsausfall durch lokale Produktion und Importe aus alternativen Ländern zu kompensieren, um somit eine robuste und zukunftsfähige Wirtschaft zu sichern. Parallel dazu verfolgt die Türkei internationale rechtliche Schritte gegen Israel, in dem sie sich der von Südafrika initiierten Völkermord-Klage am Internationalen Gerichtshof anschließen möchte. Diese Maßnahme folgt auf die türkischen Anschuldigungen eines Völkermords durch Israel an den Palästinensern. Israel widerspricht diesen Beschuldigungen und beruft sich auf das Selbstverteidigungsrecht angesichts der Attacken durch Hamas und andere extremistische Gruppen am 7. Oktober 2023. Der Handelsaustausch zwischen der Türkei und Israel hatte im Jahr 2023 noch ein Volumen von 6,8 Milliarden Dollar, wobei der größere Anteil auf türkische Exporte entfiel. Diese Zahlen unterstreichen die wirtschaftliche Bedeutung der bilateralen Beziehungen, die nun unter dem politischen Konflikt zu leiden haben.