Trendwende bei Teilzeitstudierenden: Rückgang trotz wachsender Angebote

Die Anzahl der Studierenden in Teilzeitprogrammen in Deutschland nimmt weiter ab. Eine aktuelle Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zeigt, dass im Wintersemester 2023/2024 insgesamt 217.000 Studierende in Teilzeit eingeschrieben sind, das sind 6.000 weniger als im Vorjahr. Seit dem Höchststand im Wintersemester 2020/2021 ist die Zahl somit um 13.000 zurückgegangen. Diese Entwicklung vollzieht sich in einem Kontext, in dem die Gesamtzahl der Studierenden, die sich für ein Hochschulstudium entscheiden, seit etwa drei Jahren abnimmt. Derzeit liegt der Anteil der Teilzeitstudierenden an der gesamten Studierendenschaft von 2,86 Millionen bei nur 7,6 Prozent. Studienautor Cort-Denis Hachmeister weist darauf hin, dass es im Gegensatz zum Berufsleben im Studium keinen rechtlichen Anspruch auf eine Teilzeitoption gibt. Für Interessierte bedeutet das oft eine persönliche Belastung, da sowohl finanzielle Mittel als auch Glück erforderlich sind, um ein solches Studium zu ermöglichen. Besonders schwierig ist es in traditionellen Fächern wie Jura oder Medizin. Interessanterweise ist der Anteil der Studiengänge, die in Teilzeit absolviert werden können, in den letzten zwei Jahren um 2,0 Prozentpunkte auf 19,9 Prozent gestiegen. In insgesamt 13 von 16 Bundesländern haben sich die Angebote für Teilzeitstudien erhöht. Hervorzuheben ist Berlin, das mit einem Anstieg von 14,8 Prozentpunkten die größte Zunahme verzeichnet. Das Saarland führt das Ranking der Teilzeitangebote an, während Bremen mit einer Quote von 1,9 Prozent das Schlusslicht bildet. Die Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern bleibt allerdings komplex, da fast die Hälfte aller Teilzeitstudierenden auf nur drei Institutionen konzentriert ist: die FOM Hochschule für Oekonomie & Management in Essen, die Fernuni Hagen sowie die Hamburger Fern-Hochschule. Das Centrum für Hochschulentwicklung als Autor dieser Studie ist eine gemeinsame Einrichtung der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz.