Schienenersatzverkehr boomt: Die Deutsche Bahn in der Umbauoffensive

  • Die Deutsche Bahn verstärkt ihre Bemühungen im Schienenersatzverkehr aufgrund zahlreicher Baustellen.
  • Bis 2031 sollen 41 bedeutende Strecken saniert werden, um die Zuverlässigkeit zu verbessern.

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Angesichts zahlreicher Baustellen im Streckennetz der Deutschen Bahn sind immer mehr Reisende gezwungen, auf Busse im Schienenersatzverkehr umzusteigen. Seit 2019 hat sich die Anzahl dieser Ersatzverkehre jährlich verdoppelt und beläuft sich mittlerweile auf etwa 2.300 Busfahrten täglich. Geplant und koordiniert werden diese umfangreichen Logistikmaßnahmen von einer Leitstelle im Westen Berlins. Frank Nostitz, Geschäftsführer der Bahntochter DB SEV, betont: „Unser Anliegen ist es, die Reiseketten unserer Kunden bestmöglich aufrechtzuerhalten.“ In der Berliner Leitstelle, im Stadtteil Wilmersdorf, werden jedoch nicht nur planmäßige, sondern auch spontane Notverkehre, etwa bei Sturmschäden, organisiert. Omeed Al-Saadi, ein Disponent vor Ort, erklärt: „Bei Unwetterlagen sind wir besonders gefordert.“ Auch Bahnstreiks führen zu einem erheblichen Koordinationsaufwand. Im vergangenen Jahr hat die Leitstelle nach Unternehmensangaben rund 12.500 kurzfristige Busnotverkehre gesteuert. Die Deutsche Bahn befindet sich derzeit inmitten eines beispiellosen Bauprogramms, um die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit ihrer Dienstleistungen zu verbessern. Das Schienennetz ist vielerorts stark veraltet und marode. Bis 2031 sollen 41 bedeutende Strecken umfassend saniert und modernisiert werden. Den Auftakt macht aktuell die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim, die seit Juli bearbeitet wird und im Dezember, alias Riedbahn, wieder eröffnet wird. Bis dahin regelt die Leitstelle in Berlin auch den Schienenersatzverkehr für die bis zu 16.000 täglichen Fahrgäste mit 150 eingesetzten Bussen. Nach der Riedbahn folgt eine Generalsanierung der Strecke zwischen Hamburg und Berlin, geplant für den Zeitraum von August 2025 bis April 2026. Interessanterweise geht der Auftrag für den Ersatzverkehr auf dieser Strecke nicht an die Bahntochter DB SEV, sondern an einen Mitbewerber der Deutschen Bahn.
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