Rheinmetall erreicht Gewinnsprung dank Wehrausgaben und Übernahme

  • Rheinmetall verzeichnet Gewinnsprung dank höherer Wehrausgaben und Übernahme.
  • Analysten bewerten operativen Ausblick und verbesserte Marge positiv.

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Rheinmetall, der Dax-notierte Rüstungskonzern und Autozulieferer, verzeichnete im zweiten Quartal einen beachtlichen Gewinnsprung. Dank höherer Wehrausgaben in westlichen Staaten und einer Übernahme stieg der Umsatz um nahezu 50 Prozent auf über 2,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr und beträgt nun 271 Millionen Euro – ein Wert, der die Erwartungen der Analysten übertraf. Entsprechend legte der Aktienkurs an der Börse zu. Die positiven Geschäftszahlen sind vor allem vorgezogenen Umsätzen im Segment Waffe und Munition sowie einem höheren Umsatzbeitrag der übernommenen Rheinmetall Expal Munitions zu verdanken. Rheinmetall hatte den spanischen Munitionshersteller im August des vergangenen Jahres in sein Portfolio integriert. Zudem profitierte das Unternehmen von einem starken Auftragseingang im zweiten Quartal, der durch Beschaffungsprojekte aus dem Sondervermögen der Bundeswehr beflügelt wurde. Unter diesen Umständen und angesichts der Geschäftserwartungen für die zweite Jahreshälfte bestätigte der Vorstand, dass die geplanten Jahresziele bei Umsatz und Gewinn "mindestens" erreicht werden sollen – ein zuversichtlicherer Ton als noch im Mai. Ziel ist ein Gesamtjahresumsatz von rund 10 Milliarden Euro mit einer operativen Ergebnismarge von 14 bis 15 Prozent, inklusive aller Übernahmen. Im zweiten Quartal lag diese Marge bei 12,1 Prozent. Analyst Victor Allard von Goldman Sachs bewertet diesen optimistischen Ausblick und die verbesserte Marge im zweiten Quartal als ein deutliches Zeichen der operativen Stärke des Konzerns. Dies könnte die Maßstäbe für die Erreichung der Jahresziele senken. Mit einem Kursplus von rund 2,6 Prozent auf 506 Euro erreichten die Aktien von Rheinmetall am Mittwoch die Spitze des deutschen Leitindex Dax. Trotz eines kleinen Rückschlags nach dem Rekordhoch von über 570 Euro im April bleibt das Investoreninteresse hoch, insbesondere im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – vor diesem Ereignis lag der Aktienkurs noch unter 100 Euro. Für eine gewisse Ernüchterung sorgte jedoch der jüngste Haushaltskompromiss der deutschen Ampel-Regierung. Der Wehretat für 2024 fällt deutlich niedriger aus als ursprünglich vom Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gefordert, was auf die scharfe Kritik des Bundeswehrverbands stieß. Rheinmetall wird die vollständigen Quartalszahlen am 8. August veröffentlichen.
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