Porsche: Stuttgarter Sportwagenbauer trotzt schwierigen Bedingungen mit solider Performance im zweiten Quartal

  • Porsche verzeichnet im zweiten Quartal eine deutliche Erholung trotz schwieriger Bedingungen.
  • Das Management plant zukünftige Verbesserungen trotz Herausforderungen im chinesischen Markt und bei Elektroautos.

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Der renommierte Sportwagenhersteller Porsche AG hat nach einem herausfordernden Jahresbeginn im zweiten Quartal eine deutliche Erholung verzeichnet. Ein verbesserter Absatzmix und die Verfügbarkeit neuer Modelle haben den Stuttgartern, die mehrheitlich zum VW-Konzern gehören, ein solides Polster für die zweite Jahreshälfte verschafft. Diese könnte sich jedoch als schwierig erweisen, da es durch Überschwemmungsschäden bei einem Aluminiumzulieferer zu Produktionsproblemen kommen könnte. Porsche-CEO Oliver Blume hatte die Prognosen bereits zuvor gesenkt, was sich auch in den Halbjahreszahlen widerspiegelt, die die Vortagesverluste der Aktie nur teilweise kompensierten. Am Vortag hatte die Porsche-Aktie erheblich nachgegeben, konnte jedoch nun um knapp 2 Prozent auf 70,28 Euro zulegen. Seit dem Börsengang im September 2022 zu 82,50 Euro je Aktie verzeichnet die im DAX notierte Vorzugsaktie ein Minus von 14 Prozent in diesem Jahr. Im zweiten Quartal stieg die operative Umsatzrendite auf 17 Prozent, entgegen der Erwartungen der Analysten, die von einer geringeren Marge ausgegangen waren. Im ersten Quartal hatte die Marge aufgrund hoher Forschungs- und Entwicklungskosten sowie der Einführung neuer Modelle deutlich niedriger gelegen. Auch im ersten Halbjahr mussten Rückgänge verkraftet werden. Der Umsatz sank um nahezu 5 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro, das operative Ergebnis schrumpfte um gut ein Fünftel auf 3,06 Milliarden Euro. Damit fiel die operative Marge um mehr als drei Prozentpunkte auf 15,7 Prozent. Für das Gesamtjahr rechnet das Management mit einer Bandbreite von 14 bis 15 Prozent. Der Nettogewinn sank in den ersten sechs Monaten um 22 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro. Für die kommenden Jahre plant das Management eine Verbesserung der Kennzahlen. Blume äußerte Zuversicht, 2025 die mittelfristige Zielspanne von 17 bis 19 Prozent operativer Marge zu erreichen. Finanzvorstand Lutz Meschke ergänzte, dass zur Erreichung der langfristigen Zielmarke von mehr als 20 Prozent weiterhin an Kostenoptimierungen gearbeitet werde. Hierzu sollen künftig weniger Ausgaben für Forschung und Entwicklung beitragen. Insbesondere der chinesische Markt bereitet Porsche derzeit Kopfzerbrechen: Die Auslieferungen in der Volksrepublik sanken im ersten Halbjahr um ein Drittel. Blume betonte, dass der Markt für Luxusautos aufgrund der Immobilienkrise in China schwächelt, die die Kauflaune der wohlhabenden Chinesen dämpft. Der neue China-Chef Alexander Pollich soll die Beziehungen zu den chinesischen Händlern intensivieren. Blume stellte klar, dass Porsche trotz harter Konkurrenz keine Rabatte gewähren werde, jedoch leistungsabhängige Kompensationen für die Händler plane. Meschke kündigte aufgrund der volatilen Marktlage für Elektroautos an, den Fokus auch wieder verstärkt auf Verbrennungsmotoren zu legen. Flexibilität bei der Produktion verschiedener Antriebsarten bleibe ein strategischer Schwerpunkt. An den Ambitionen, bis 2030 einen Absatzanteil von 80 Prozent Elektroautos zu erreichen, hält Porsche fest, betonte Blume. Zum Interesse an einer Übernahme des Batteriegeschäfts von Varta erklärte Meschke, dass Porsche die Mehrheit an Vartas Elektroautobatterie V4Drive übernehmen wolle. Diese Batterie soll im neuen Porsche 911 mit einem Mild-Hybrid-Antrieb eingesetzt werden. Eine stabile Situation auf der Eigentümerseite von Varta sei allerdings Voraussetzung für die Mehrheitsübernahme. Weitere Details zu einer möglichen finanziellen Beteiligungsobergrenze wurden nicht preisgegeben.
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