Personalnotstand im Gastgewerbe: Unternehmen setzen vermehrt auf Ungelernte

  • Der Fachkräftemangel im Gastgewerbe bleibt ein Problem, auch wenn die Anzahl offener Stellen sinkt.
  • Unternehmen setzen verstärkt auf ungelerntes Personal aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen.

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Der Fachkräftemangel ist weiterhin ein dominierendes Thema im Gastgewerbe, auch wenn eine aktuelle Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) einen deutlichen Rückgang der offenen Stellen verzeichnet. Im Juni 2024 fehlten in Deutschland rund 8.800 Fachkräfte in Hotels und Gaststätten, beinahe halb so viele wie im Vorjahresmonat, so das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Die Ursachen für diese Entwicklung liegen größtenteils in der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Branche, welche sich von den Pandemiefolgen nur schleppend erholt. Expansionspläne sind vielfach gestoppt und die Anzahl der Stellenanzeigen zurückgegangen, wie Studienautor Jurek Tiedemann berichtet. Besonders herausfordernd bleibt die Personalsuche in spezifischen Berufsgruppen. Im Juni konnten mehr als 3.400 offene Stellen für Köchinnen und Köche nicht besetzt werden. Auch im Gastronomieservice und der Systemgastronomie herrscht akuter Personalmangel. Viele Unternehmen reagieren auf die Situation, indem sie verstärkt auf ungelerntes Personal setzen. Gleichzeitig kämpfen sie mit rückläufigen Umsätzen, bedingt durch gestiegene Kosten und das Auslaufen der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen. Der deutsche Arbeitsmarkt allgemein zeigt ebenfalls Anzeichen einer Erholung, mit einem Rückgang der Fachkräftelücke um 14,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch bleibt der Bedarf an qualifiziertem Personal in vielen Branchen hoch.
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