Nigeria stärkt Energiewirtschaft: Großprojekt für Düngemittel mit globaler Beteiligung

  • Nigeria plant eine große Düngemittel- und Petrochemieanlage mit internationalen Partnern zur Förderung der Erdgasnutzung.
  • Das Projekt wird die Düngemittelimporte erheblich reduzieren und hohe jährliche Einnahmen generieren.

Eulerpool News·

Nigeria hat sich mit einer Reihe von internationalen Joint Venture (JV) Partnern auf ein Gaslieferabkommen verständigt, welches die Errichtung einer geplanten 3,5 Milliarden Dollar Düngemittel- und Petrochemieanlage auf Brass Island im Bundesstaat Bayelsa unterstützen soll. Das ambitionierte Projekt verspricht nicht nur die Monetarisierung von Erdgas zu fördern, sondern auch die Abhängigkeit des Landes von Düngemittelimporten zu reduzieren. Zu den bedeutenden JV-Partnern zählen Branchengrößen wie Shell, TotalEnergies und Eni. Laut Nicholas Agbo Ella, dem Ständigen Sekretär des nigerianischen Erdölministeriums, wird das Gasverkaufsabkommen jährlich Erträge von mindestens 1,5 Milliarden Dollar aus Petrochemikalien und anderen gasbasierten Produkten generieren. Ein weiterer Aspekt des Projekts ist die beachtliche Reduzierung der Düngemittelimporte um 30 Prozent, was Nigeria eine jährliche Einsparung von circa 200 Millionen Dollar an Devisen einbringen wird. Ella unterstrich den Stellenwert des Vertrags als maßgeblichen Fortschritt in den Bestrebungen, die reichhaltigen Gasreserven Nigerias zu nutzen. Das Methanol-Vorhaben wird von der Brass Fertilizer & Petrochemical Company (BFPCL) betrieben, während ExxonMobil sich zusätzlich mit einem 10 Milliarden Dollar schweren Investment in Offshore-Ölprojekte in Nigeria engagiert. Der Fokus liegt dabei auf dem Owo-Projekt, einem bedeutenden Tiefwasserprojekt, das eine Erhöhung der Ölproduktion um 50.000 Barrel pro Tag in den kommenden Jahren anstrebt. Unterdessen beklagt sich der nigerianische Ölsektor über Herausforderungen wie Messfehler, Sabotageakte und Produktionsanpassungen, die zwischen 2014 und 2023 zu einem Verlust von 362 Millionen Barrel Rohöl führten. Diese Verluste belaufen sich laut der Nigeria Extractive Industries Transparency Initiative auf etwa 992.000 Barrel täglich. Teil der längerfristigen Strategie ist es, die Versorgung der Industrie und Kraftwerke zu sichern, Exporte zu steigern und bis zum Jahr 2030 das routinemäßige Abfackeln zu beenden.
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