Israels Verzicht auf Irans Ölinfrastruktur senkt Ölpreis

Der Ölmarkt verzeichnete jüngst weitere Verluste, nachdem Berichte aufkamen, dass Israel möglicherweise von Angriffen auf Irans Öl-Infrastruktur absehen könnte, was die Sorgen über Spannungen im Nahen Osten minderte. West Texas Intermediate fiel unter die Marke von 72 Dollar pro Barrel, nachdem es am Montag um 2,3 % gesunken war, während sich Brent in der Nähe von 77 Dollar einpendelte. Laut Washington Post, die sich auf zwei informierte Beamte beruft, hat Israels Premierminister Benjamin Netanyahu der Biden-Regierung signalisiert, dass er eher militärische als Öl- oder Nuklearanlagen im Iran ins Visier nehmen würde. „Die Marktreaktion scheint den geopolitischen Risikozuschlag auf Öl derzeit zu verringern oder abzubauen“, erklärte Rohan Reddy, Leiter für internationale Geschäftsentwicklung und Unternehmensstrategie bei Global X Management. Seit Wochen schwanken die Rohölpreise stark, da Händler das eskalierende Konfliktpotenzial im Nahen Osten beobachten. Der Preis für WTI hat im aktuellen Monat um etwa 5 % zugenommen, da die geopolitische Lage die Produktion aus einer Region bedroht, die etwa ein Drittel des weltweiten Ölangebots stellt. Die Öl-Futures haben am Montag nachgegeben, da Chinas mit Spannung erwartete Pressekonferenz des Finanzministeriums am Wochenende keine konkreten neuen Anreize zur Ankurbelung des Konsums im weltweit größten Rohölimporteur enthielt. Zur gedrückten Stimmung trägt bei, dass die OPEC – neben anderen Institutionen – weiterhin die Prognosen für die Wachstumsaussichten der Nachfrage zurückschraubt und dies nun im dritten Monat in Folge.