Nahost in Aufruhr: Drohende Eskalation zwischen Israel und Iran

  • Eskalation zwischen Israel und Iran droht, trotz Aufrufen zur Deeskalation.
  • Diplomatische Bemühungen bleiben erfolglos; G7 und USA fordern Zurückhaltung.

Eulerpool News·

Israel und der Iran rücken die Nahost-Region einmal mehr in den internationalen Fokus durch jüngste Drohungen, die die Angst vor einem größeren Krieg schüren. Trotz eindringlicher Aufrufe der G7-Nationen zur Deeskalation, erscheint ein diplomatischer Durchbruch zwischen den Kontrahenten in Teheran und Jerusalem momentan unwahrscheinlich. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu beriet sich bereits mit seinen Militär- und Geheimdienstchefs hinsichtlich eines angekündigten iranischen Vergeltungsschlags. Medienberichte deuten darauf hin, dass der Iran möglicherweise schon am Montag zuschlagen könnte. Auslöser der gegenwärtigen Krise waren tödliche Anschläge auf einflussreiche Figuren des israelischen Sicherheitsapparats in den letzten Tagen. Am Mittwoch wurde durch eine Explosion im Gästehaus der iranischen Regierung der Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, getötet. Kurze Zeit vorher fiel der ranghohe Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr einem Luftangriff in Beirut zum Opfer. Während Israel den Angriff auf Schukr bekannte, blieb der Anschlag auf Hanija bislang unkommentiert. In Reaktion darauf drohen Iran und seine Verbündeten, darunter die Hisbollah und Hamas, mit erheblicher Vergeltung. Israel warnte vor schweren Konsequenzen und fürchtet ein regionales Übergreifen des Konflikts. Mit dem Iran verbündete Milizen in Ländern wie Libanon, Jemen, dem Gazastreifen, Irak und Syrien könnten sich ebenfalls involvieren. Arabische Diplomaten suchten in Teheran eine maßvolle Reaktion zu erzielen, jedoch zeigte sich die iranische Führung entschlossen, trotz des Risikos eines ausufernden Krieges. Der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi versuchte im Gespräch mit Irans Präsident Massud Peseschkian, zu vermitteln. Peseschkian betonte, dass die Aktion gegen Hanija ein großer Fehler der Zionisten gewesen sei, der nicht unbeantwortet bleiben werde. Eine kurzfristig einberufene G7-Videokonferenz forderte alle Parteien zur Zurückhaltung auf. Italiens Außenminister Antonio Tajani unterstrich dabei die Notwendigkeit von Dialog und Mäßigung. US-Außenminister Antony Blinken warnte, dass der Iran bereits ab Montag angreifen könnte. Präsident Joe Biden plant ein Treffen mit seinen Sicherheitsberatern, während US-Verteidigungsminister Lloyd Austin Israel "eiserne Unterstützung" zusicherte. Israels Bürger wurden zur Wachsamkeit aufgerufen. Armeesprecher Daniel Hagari warnte vor möglichen Angriffen und betonte die Notwendigkeit, Schutzräume im Bedarfsfall aufzusuchen. In der Nacht gab es einen nicht bestätigten Angriff aus dem Libanon, der jedoch keinen größeren Schaden anrichtete. Netanjahu betonte in einer Rede ebenfalls die Bereitschaft Israels, auf allen Fronten zurückzuschlagen. Die Spannungen sind das Resultat eines seit fast zehn Monaten andauernden Kriegs Israels gegen die Hamas im Gazastreifen, der durch ein Massaker im Oktober letzten Jahres begann. Ziel Israels bleibt die Zerschlagung der Hamas, doch der Konflikt führt weltweit zu erheblicher Kritik, besonders angesichts der zivilen Opfer und der Zerstörung im Gazastreifen. Verhandlungen zu einer Waffenruhe und Freilassung von Geiseln stocken ebenfalls. Indirekte Gespräche unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars scheiterten am Wochenende ohne Fortschritte. Kritiker und auch Verbündete wie die USA schreiben Netanjahu vor, den Fortschritt durch fortlaufend neue Forderungen zu blockieren.
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