Lufthansa erhält grünes Licht: Einstieg bei Italiens Fluglinie Ita

  • Lufthansa erhält Genehmigung für Einstieg bei Ita.
  • EU-Kommission genehmigt unter Auflagen, weitere Übernahme geplant.

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Die EU-Kommission hat der Lufthansa grünes Licht für den Einstieg bei Italiens Fluggesellschaft Ita erteilt. Nach intensiven Prüfungen dürfen die Lufthansa und Ita nun unter bestimmten Auflagen kooperieren. Diese Maßnahmen sehen unter anderem die Abgabe von Start- und Landerechten in Mailand-Linate vor, sowie Unterstützung für neue Wettbewerber auf der Mittel- und Langstrecke. Dazu sollen Verhandlungen mit Konkurrenten stattfinden. Die EU-Kommission stellte klar, dass Details zu den Zugeständnissen vertraulich bleiben und nur von den beteiligten Airlines kommentiert werden dürfen. Man versicherte jedoch, dass für alle Strecken, bei denen Bedenken bestehen, Abhilfemaßnahmen vorgesehen sind. Auf Kurzstrecken sollen Wettbewerber mindestens drei Jahre Flüge anbieten, während auf Langstrecken entweder neue Anbieter Ita-Flüge zwischen Italien und Nordamerika übernehmen könnten oder verbesserte indirekte Verbindungen entstehen. Bis Jahresende wird die Lufthansa zunächst 41 Prozent der Anteile an Ita für 325 Millionen Euro übernehmen. Eine vollständige Übernahme in den kommenden Jahren ist nicht ausgeschlossen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr plant eine zügige Integration der Ita und kündigte an, das Drehkreuz Rom in Richtung Afrika und Lateinamerika auszubauen. Spohr versicherte, Ita zu einem erfolgreichen Teil der Lufthansa zu machen und ihre internationale Zukunft zu sichern. Die Verhandlungen um den Einstieg der Lufthansa bei Ita zogen sich bereits über ein Jahr hin. Ita entstand 2020 aus der staatlichen Fluglinie Alitalia, die regelmäßig in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Gegenwärtig beschäftigt die Ita etwa 4500 Mitarbeiter, während der Lufthansa-Konzern fast 99.000 Mitarbeiter zählt. Lufthansa hat bereits erfolgreich frühere Staatsairlines wie Swiss, Austrian und Brussels Airways integriert und plant, Ita langfristig unter dem Traditionsnamen Alitalia zu betreiben. Der Einstieg der Lufthansa in den italienischen Markt wird als strategisch lukrativ angesehen, insbesondere wegen enger Verbindungen in die USA. Herausragendes Ziel ist es, die Allianz "Sky Team" um Air France zu schwächen. Ita kämpft derzeit gegen Übermacht von Billigfliegern wie Ryanair und Easyjet sowie großen US-Anbietern auf transatlantischen Strecken. Die EU-Wettbewerbshüter hatten zunächst Bedenken wegen möglicher Marktmacht der Lufthansa angemeldet, insbesondere auf Verbindungen über den Atlantik, wo die Lufthansa bereits mit United und Air Canada kooperiert. Die Wettbewerbshüter befürchteten höhere Ticketpreise und weniger Auswahl für Verbraucher, sollten sich Marktmacht in wenigen Händen konzentrieren. Auch die italienische Regierung äußerte zwischenzeitlich Vermutungen, dass Wettbewerber den Deal verzögern könnten. Mit der nun erteilten Genehmigung schreitet die Konsolidierung der europäischen Luftfahrt voran. Lufthansa-Konkurrenten wie IAG um British Airways und Iberia sowie Air France-KLM verfolgen ähnliche Übernahmepläne. Ita gilt als saniertes Unternehmen, das bereits Sparmaßnahmen hinter sich hat und nun schnell operativ Gewinne einfliegen könnte. 325 Millionen Euro fließen als erste Rate in das Eigenkapital der Airline. Eine vollständige Übernahme durch die Lufthansa ab 2025 bleibt möglich. Lufthansa-Strategiechef Jörg Eberhart könnte als neuer Ita-Chef verantwortlich werden.

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