Lilly Ledbetter: Eine Ikone des Kampfs für Lohngleichheit verstirbt mit 86 Jahren

  • Lilly Ledbetter führte zur Verabschiedung eines Gesetzes gegen Lohndiskriminierung.
  • Ihr Fall inspirierte langfristige Erfolge für Gleichstellung trotz anfänglicher Niederlage.

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Lilly Ledbetter, eine ehemalige Fabrikmanagerin aus Alabama, die zur Galionsfigur der Gleichstellungsbewegung wurde, ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Ihr Engagement führte zur Verabschiedung eines wegweisenden Gesetzes gegen Lohndiskriminierung, das ihren Namen trägt. Nachdem sie entdeckt hatte, dass sie bei Goodyear Tire & Rubber Co. in Alabama weniger verdiente als ihre männlichen Kollegen, reichte Ledbetter eine Klage ein. Diese scheiterte zunächst, als der Oberste Gerichtshof 2007 entschied, dass Klagen innerhalb von sechs Monaten nach Erhalt eines diskriminierenden Gehaltszettels eingereicht werden müssen – ein Zeitraum, der in ihrem Fall lange überschritten war. 2009 unterzeichnete der damalige Präsident Barack Obama das Lilly Ledbetter Fair Pay Act, das es Arbeitnehmern erlaubt, innerhalb von 180 Tagen nach Erhalt jedes diskriminierenden Gehaltszettels zu klagen. Obama würdigte Ledbetter als eine von vielen Amerikanern, die für gleiche Bezahlung kämpfen, sich dabei hohe Ziele stecken und auch an kommende Generationen denken. Ledbetters Engagement endete nicht mit der Gesetzgebung. Bis zu ihrem Tod setzte sie sich unermüdlich für Lohngleichheit ein. Kürzlich wurde ein Film über ihr Leben mit Patricia Clarkson in der Hauptrolle auf dem Hamptons International Film Festival vorgestellt. Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums des nach Ledbetter benannten Gesetzes ergriff Präsident Joe Biden neue Maßnahmen zur Schließung der geschlechterspezifischen Lohnlücke, darunter eine Regel, die es der Bundesregierung untersagt, bei der Gehaltsfestlegung frühere Gehälter zu berücksichtigen. Ledbetter äußerte sich noch Anfang des Jahres zusammen mit Deborah Vagins in einem Beitrag für Ms. Magazine zur Notwendigkeit weitreichenderer Schritte zur Lohnangleichung. Eine kürzlich vom Census Bureau veröffentlichte Studie zeigt, dass die Lohnlücke 2023 erstmals seit 20 Jahren wieder größer wurde. Frauen verdienen im Vergleich zu Männern nur 83 Cent pro Dollar, was eine Verschlechterung gegenüber 2022 darstellt. Emily Martin vom National Women's Law Center betont den unermüdlichen Einsatz Ledbetters. Sie sieht in ihr eine Inspiration dafür, wie man aus Niederlagen langfristige Erfolge erzielen kann. Ledbetters Fall, auch wenn sie ihn verlor, habe wichtige Schritte zur Durchsetzung des Gleichstellungsgesetzes ermöglicht.
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