Kurswechsel bei Vauxhall: Entscheidung zu britischen Werken steht bevor

  • Vauxhall entscheidet über die Zukunft britischer Werke inmitten von Diskussionen über EV-Net-Zero-Ziele.
  • Stellantis warnt vor möglichen Werksschließungen ohne Regeländerungen oder finanzielle Anreize.

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In den kommenden Wochen soll entschieden werden, wie es mit den britischen Werken von Vauxhall weitergeht. Hintergrund dieser brisanten Entscheidung sind Diskussionen um die Net-Zero-Ziele für den Verkauf von Elektrofahrzeugen (EVs), die für hitzige Diskussionen zwischen Industrie und Regierung gesorgt haben. Konzernmutter Stellantis, die auch Marken wie Fiat, Citroen und Peugeot beherbergt, warnte bereits im Juni vor möglichen Schließungen der Standorte in Ellesmere Port und Luton, sollten die strengen Vorgaben nicht gelockert werden. Während in Ellesmere Port Elektroautos und -vans produziert werden, fertigt man in Luton ausschließlich Vans. Insgesamt sind über 1.000 Arbeitsplätze betroffen. Trotz intensiven Verhandlungen mit der Regierung erklärte Stellantis-CEO Carlos Tavares, dass die Standorte weiterhin in Gefahr seien. In einem Interview mit Bloomberg äußerte er, dass eine Entscheidung bald fallen müsse. Der ZEV-Mandat, der in diesem Jahr eingeführt wurde, schreibt vor, dass die Autobauer 22 Prozent ihrer Fahrzeuge als Elektrofahrzeuge verkaufen müssen. Diese Quote soll bis 2030 auf 80 Prozent steigen. Wer die Vorgaben verfehlt, muss entweder hohe Strafen zahlen oder auf handelbare Emissionszertifikate zurückgreifen. Tavares bemängelt, dass die Regularien die Unternehmen zwingen, deutlich mehr EVs zu verkaufen, als Verbraucher tatsächlich nachfragen, und die Hersteller daher zu massiven Preisnachlässen greifen müssen. Diese Bedenken äußerten Stellantis und andere Autobauer auch in einem Schreiben an Finanzministerin Rachel Reeves, in welchem sie vor möglichen Verlusten von Arbeitsplätzen und mangelnden Investitionen warnten, sollten nicht zusätzliche finanzielle Anreize für die Verbraucher geschaffen werden. Im September stiegen die EV-Neuzulassungen um 25 Prozent auf einen Rekordwert von 56.362 Fahrzeugen, was einem Anteil von 17,8 Prozent an den Gesamtverkaufszahlen entspricht. Diese Zuwächse wurden jedoch vor allem durch Unternehmen und Flottenbetreiber erzielt, während die Verkäufe an Privatkunden nur um 3,7 Prozent wuchsen, trotz zahlreicher Rabatte.
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