Kursrutsch im Dax: Politische Unsicherheit belastet deutsche Börse

Der Dax startete schwach in die neue Handelswoche und büßte in den ersten Handelsstunden 0,70 Prozent ein, wodurch er auf 18.428,09 Punkte fiel. Der Leitindex nähert sich damit dem unteren Ende der Bandbreite der letzten Wochen und kam in den Auftaktminuten in die Nähe des bisherigen Juni-Tiefs von 18.365 Zählern. Auch der MDax, der die mittelgroßen Werte repräsentiert, sank um 0,55 Prozent auf 26.714,59 Punkte. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, verzeichnete einen Rückgang von 1,1 Prozent, was insbesondere auf die Verunsicherung in Frankreich zurückzuführen ist. Präsident Emmanuel Macrons Ankündigung, mit Neuwahlen der Nationalversammlung klare politische Verhältnisse zu schaffen, hat die Märkte verunsichert. Der jüngste Rechtsruck bei der Europawahl hat in mehreren Ländern den politischen Boden erschüttert. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets betonte, dass die politische Unsicherheit die Börsen belastet. JPMorgan-Experte Raphael Brun-Aguerre verwies darauf, dass Macrons Partei geschwächt sei und es schwierig werden könnte, eine Mehrheit im Parlament zu erlangen. Besonders im deutschen Energiesektor machten sich die politischen Unruhen bemerkbar. Die Aktien der Nordex SE, eines führenden Herstellers von Windkraftanlagen, verloren 2,1 Prozent. Auch die Kurse von RWE und SMA Solar sanken um 1,4 beziehungsweise 1,8 Prozent. Das schwache Abschneiden der Grünen, die als Befürworter der deutschen Energiewende gelten, bei der Europawahl verstärkte den negativen Trend. Zudem wurden die Aktien der Porsche AG ex Dividende gehandelt, was nach der Hauptversammlung am vergangenen Freitag zu einem optischen Abschlag führte. Anleger mussten die Dividendenzahlung von 2,31 Euro pro Aktie in der Kursbildung berücksichtigen.