Grünes Licht für Londons Tunnelprojekt: Milliarden-Finanzspritze beschleunigt HS2-Bahnstrecke

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Die Realisierung der Hochgeschwindigkeitsstrecke HS2 nimmt erneut Fahrt auf, da die britische Regierung in Kürze voraussichtlich über eine Milliarde Pfund an Steuergeldern für einen entscheidenden Tunnelbau unter dem Zentrum Londons freigeben wird. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Zugverbindung ihren geplanten Zentralbahnhof Euston doch erreichen wird, obwohl Fragen bezüglich der Kostenverteilung zwischen öffentlicher Hand und Privatsektor unbeantwortet bleiben. Der Premierminister des Vereinigten Königreichs, Rishi Sunak, hatte zuvor im Rahmen seiner Amtszeit ein Einsparungsziel von 6,5 Milliarden Pfund durch die Neuordnung der Euston-Endstation und des Tunnels in Aussicht gestellt, mit der Errichtung einer neuen gemeinsamen Entwicklungsbehörde aus öffentlicher Hand und der Privatwirtschaft. Das ambitionierte Projekt, von Süd nach Nord England zu verbinden, wurde jedoch gekürzt und damit auf eine Strecke von London bis in die Midlands zurückgefahren, als Kostenüberschreitungen von mehreren Milliarden Pfund offenbart wurden. Trotz der Neuordnung und der Kritik an Sunaks Entscheidungen bleibt der Tunnelbau zur Anbindung des Zentralbahnhofs Euston an die HS2 ungewiss. Eine Regierungsentscheidung zur Genehmigung des Tunnelbaus vom Eisenbahnknotenpunkt im Westen Londons, Old Oak Common, bis nach Euston wird in Kürze erwartet, nachdem das Projekt im März 2023 aufgrund von Kostenerwägungen pausiert wurde. Die Tunnelfräsmaschinen sollen, gemäß den nicht an die Inflation angepassten ursprünglichen Kostenschätzungen aus dem Jahr 2019, ab dem Jahre 2025 im Einsatz sein. Sir John Armitt, Vorsitzender der National Infrastructure Commission, stellte bereits klar, dass letzten Endes staatliches Kapital für den Tunnel nötig sein würde, trotz Sunaks Plänen zur Kostenreduzierung durch privates Engagement. Regierungsvertreter zeigen sich dennoch optimistisch, dass sich die Investitionen in den Tunnelbau langfristig amortisieren könnten, sobald die Entwicklung rund um Euston abgeschlossen ist. Alternativ könnte auch eine rückwirkende Abgabe an Entwickler eine Finanzierungslösung darstellen. Laut Sunaks Vision sollen private Entwickler nicht nur für die HS2-Station in Euston aufkommen, sondern auch für den Tunnelbau. Als Gegenleistung dürften sie profitable Immobilienprojekte am Bahnhof Euston errichten. Im November teilte die leitende Beamtin des Verkehrsministeriums, Dame Bernadette Kelly, Abgeordneten mit, dass die Privatwirtschaft idealerweise die Anfahrtswege zur Station finanzieren und ebenfalls die gesamten Kosten für die Strecke zwischen Old Oak Common und Euston decken würde. Das Verkehrsministerium bekräftigt sein Engagement für eine privat finanzierte Euston-Station und sieht darin einen Mehrwert für die Steuerzahler. Ein Parlamentsausschuss warnte vor kurzem vor weiteren Verzögerungen beim Bau der Strecke bis Euston und betonte, dass eine Fortsetzung des Projekts langfristig kostengünstiger wäre. Ein Konsortium bestehend aus Skanska, Costain und Strabag erhielt bereits im Jahr 2020 einen Auftrag im Wert von damals 3 Milliarden Pfund, heute entsprechend 4 Milliarden Pfund, für das Tunnelprojekt von Ruislip bis Euston. Der Baubeginn für den Betrieb der HS2-Züge ist zwischen 2029 und 2033 vorgesehen.
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