Dollar General am Tiefpunkt: Steigendes Turnaround-Potenzial trotz rückläufiger Quartalsergebnisse

  • Dollar General enttäuschte im zweiten Quartal und revidierte seine Jahresprognosen nach unten.
  • Trotz Gewinneinbrüchen könnte die Aktie aufgrund niedriger Bewertungen und sinkender Zinssätze turnaroundsfähig sein.

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Dollar General hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres eine enttäuschende Performance hingelegt, was bei Anlegern deutliche Wellen schlug. Umsätze und Gewinne blieben hinter den Erwartungen zurück, das Wachstum bei den vergleichbaren Umsätzen war kaum vorhanden, und die Gewinne fielen im Jahresvergleich. Zudem revidierte das Unternehmen seine Jahresprognosen nach unten, was dem Aktienkurs weitere Risse bescherte. Doch es gibt durchaus Faktoren, die Optimisten nicht übersehen sollten. Hier sind drei wesentliche Gründe, warum Dollar General trotz des aktuell günstigen Aktienkurses eine Überlegung wert ist. Erstens stieg der Umsatz im zweiten Geschäftsquartal bis zum 2. August um 4,2%. Diese Zuwächse resultieren jedoch größtenteils aus neuen Filialeröffnungen, während die Umsätze bereits bestehender Geschäfte nur um 0,5% zulegten. Zum Vergleich, Walmart verzeichnete ein Wachstum bei den vergleichbaren Umsätzen von 4,2% im gleichen Quartal, Target kam auf 2%. Laut Dollar General-CEO Todd Vasos sind die schwachen Verkaufszahlen teilweise darauf zurückzuführen, dass die Kernkundschaft finanzielle Engpässe spürt. Diese Einschätzung spiegelte kürzlich geäußerte Ansichten anderer Konsumgüterunternehmen wider und ist angesichts der anhaltenden Inflation und der hohen Zinssätze nachvollziehbar. Das Konsumklima ist insbesondere bei Verbrauchern mit einem Jahreseinkommen von weniger als 50.000 US-Dollar, Dollar Generals Hauptkundengruppe, gesunken, was deren Kaufkraft massiv beeinträchtigt hat. Dennoch scheint das Tal durchschritten: Die Zinssätze sinken, unterstützt durch eine 50-Basispunkte-Senkung durch die Federal Reserve, während die Inflation moderater wird und die persönlichen Ausgaben parallel zu den steigenden Einkommen im August zunehmen. Das Bruttoinlandsprodukt kletterte im zweiten Quartal trotz der ökonomischen Herausforderungen um 3%. Dollar General steht zwar nicht alleine im Rampenlicht der Probleme: Auch Big Lots musste im September Insolvenz anmelden, und Dollar Tree prüft strategische Alternativen für die erworbene Family Dollar-Kette. Ziel ist es, so viele Geschäfte wie möglich offen zu halten, obwohl die Zukunft dieser Ketten unsicher ist und Managementteams möglicherweise nicht bereit sind, in fragwürdige Filialen zu investieren. Diese Situation könnte Dollar General durchaus in die Karten spielen und Marktanteile sichern. Die Aktie von Dollar General ist nun um 30% seit dem Höchststand im August gesunken und liegt 46% unter dem Hoch im März. Die aktuelle Bewertung der Aktie ist verlockend: Sie wird zum 13,6-fachen des erwarteten Jahresgewinns pro Aktie von 5,84 USD und etwa zum 15-fachen des prognostizierten Gewinns von 6,32 USD je Aktie im nächsten Jahr gehandelt. Dies ist das niedrigste Bewertungsniveau seit einem Jahrzehnt. Zudem liegt das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel der Analysten bei 98,92 USD, was 17% über dem aktuellen Aktienkurs liegt. Obwohl die Mehrheit der Analysten die Aktie nur zum Halten empfiehlt, gibt es auch einige Kaufempfehlungen. Dies deutet zumindest darauf hin, dass ein Turnaround als möglich angesehen wird. Für risikofreudige Anleger bietet Dollar General jetzt eine Chance, da die Risiken bereits weitgehend in den Aktienkurs eingepreist sind. Das größte verbleibende Risiko ist die anhaltende Volatilität, während sich das Unternehmen um eine Wende bemüht.
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