Gerresheimer-Aktien straucheln nach Geschäftsausblick

Eulerpool News
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Inmitten eines angespannten Marktumfelds erleiden die Aktien der Gerresheimer AG weiterhin Verluste. Im Anschluss an eine Telefonkonferenz, in welcher das Unternehmen über die Quartalsbilanz und die Zukunftsaussichten berichtet hat, büßte das Papier des Spezialverpackungsherstellers für die Pharmaindustrie 4,2 Prozent seines Wertes ein und spielte mit 101,60 Euro an der kritischen 50-Tage-Linie, die von Investoren als Richtwert für den mittelfristigen Kursverlauf interpretiert wird. Die Aktien nähern sich damit gefährlich der 200-Tage-Linie, die momentan knapp oberhalb der 100-Euro-Marke liegt und den längerfristigen Trend anzeigt. Die Entwicklungen der letzten Wochen verzeichnen für das Unternehmen kaum Fortschritte. Die anhaltenden Bestandsreduktionen der Kunden machen Gerresheimer auch im zweiten Quartal zu schaffen, wenngleich das Management auf eine Erholung ab Sommer hofft und die Prognosen für die Jahre 2024 und 2025 unverändert bestätigt. Trotz dieser Bestätigung hatte Marktteilnehmer wohl auf konkretere Erklärungen zum Ende des Lagerbestandsabbaus gehofft. Analyst Sven Kürten von der DZ Bank vertritt die Meinung, dass die aktuellen Mitteilungen wenig überraschend seien. Die Verunsicherung wird auch darin deutlich, dass Finanzvorstand Bernd Metzner bereits zuvor die Lage erörterte und ankündigte, dass der Abbau von Lagerbeständen im aktuellen Quartal abklingen, aber immer noch spürbar sein wird. Metzners Aussage zufolge könnte bis zum Quartalsende die schwierigste Phase überwunden sein. Mit Blick auf das kommende Geschäftsjahr bleibt der Konkurrent von Schott Pharma bei seiner Zielvorgabe eines organischen Umsatzwachstums zwischen 5 und 10 Prozent. Ein exakterer Rahmen und detailliertere Zielsetzungen werden möglicherweise im Juli mit der Veröffentlichung des Halbjahresberichts nachgeliefert, wenn mehr Klarheit in der Gesamtsituation erwartet wird.