Fremdsprachen: Überholte Tradition oder Zukunftsinvestition?

In einer Ära, in der technologische Wunder uns im Handumdrehen fremde Schriftzeichen und Gespräche übersetzen lassen, stellt sich die Frage: Ist das Erlernen von Fremdsprachen noch zeitgemäß? Ein überzeugtes 'Ja' kommt von vielen Experten, die darauf hinweisen, dass Fremdsprachen relevanter sind denn je. Die Begeisterung für Sprachen beginnt oft schon in der Kindheit. So auch bei einem Piloten, der seine ersten Flugträume in ländlichen Gebieten von Western Massachusetts entwickelte. Dort verknüpfte er seine Faszination für fremde Orte und Luftfahrzeuge mit dem Erlernen von Sprachen wie Französisch, Niederländisch und Spanisch von seinem belgischen Vater und durch den Schulunterricht. Doch es war die japanische Sprache, die ihn während eines Sommeraufenthalts in Kanazawa besonders in ihren Bann zog. Trotz des technologischen Fortschritts und der globalen Vormachtstellung der englischen Sprache gibt es handfeste Gründe, weiterhin in Sprachkenntnisse zu investieren. Sowohl in der Wirtschaft als auch in Regierungsbehörden der USA wächst der Bedarf an sprachkundigen Mitarbeitenden. Gleichzeitig belegen Studien, dass nur etwa jeder fünfte Schüler in K-12 Klassen eine Fremdsprache lernt und die Einschreibungen in Sprachkurse an US-Colleges zwischen 2009 und 2021 um fast ein Drittel zurückgingen. Diese Lücken eröffnen vielversprechende Berufschancen für Sprachlerner, sowohl im Inland als auch international. Obwohl moderne Reisende dank Smartphones und Echtzeitübersetzungen oft keine Sprachkenntnisse mehr benötigen, lässt sich das Lernen von Sprachen mit dem Mathematikunterricht vergleichen. Niemand würde behaupten, dass Taschenrechner den Mathematikunterricht überflüssig machen. Sprachenlernen fördert Gedächtnis, Kreativität und Konzentration und wirkt sich positiv auf die allgemeine akademische Leistung aus. Zudem kann es den altersbedingten neuronalen Verfall verzögern. In diesem Sinne ist das Erlernen von Fremdsprachen ein Fitnessstudio für das Gehirn.