Die unsichtbare Gefahr: Warum die Inflation weiterhin im Fokus steht

  • Die Deutsche Bank warnt weiterhin vor Inflationsrisiken trotz aktueller Zinssenkungen.
  • Geopolitische Spannungen und steigende Ölpreise könnten die Inflation weiter anheizen.

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Es ist verlockend zu glauben, dass die Inflationsbekämpfung der Federal Reserve mit den jüngsten Zinssenkungen und dem verstärkten Fokus auf den Arbeitsmarkt beendet ist. Doch dieser Eindruck könnte täuschen, wie die Deutsche Bank in einer aktuellen Analyse betont. Auch wenn die Inflation nahe dem angestrebten Ziel der Fed von 2% liegt, sei es zu früh, Entwarnung zu geben, da die Preise unerwartet hoch bleiben und dies bei gleichzeitiger Lockerung der Geldpolitik. Sollte die Inflation tatsächlich zurückkehren, könnten die Auswirkungen auf die Märkte erheblich sein, wie bereits der massive Ausverkauf von Anleihen und Aktien im Jahr 2022 zeigte. Die Deutsche Bank hebt fünf Gründe hervor, warum die Inflationsrisiken weiterhin im Auge behalten werden sollten. Zum einen sind die Zinssenkungen global breiter und tiefer ausgefallen als erwartet. Zwar hat die Fed in den USA den Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt, doch die Deutsche Bank mahnt zur Vorsicht, da gerade in Phasen der Lockerung eine Beharrlichkeit der Inflation möglich ist. Zudem haben die wirtschaftlichen Impulse aus China und die zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten zu einem deutlichen Anstieg der Rohstoffpreise geführt. Der Ölpreis ist im Oktober stark gestiegen, was auf die Spannungen zwischen Israel und Iran zurückzuführen ist. Sollte die Situation eskalieren, könnten die Preise drastisch in die Höhe schießen. Ein weiterer Faktor ist die nachlassende Rezessionswahrscheinlichkeit in den USA, die ein anhaltend hohes Inflationsniveau begünstigen könnte. Ein starkes Wirtschaftswachstum bringt zusätzliche Nachfrage und damit auch Preisdruck mit sich. Auch der jüngste Konsumentenpreisindex-Bericht für September überraschte mit höheren Zahlen als erwartet, da der Kernverbraucherpreisindex sein schnellstes Wachstum seit sechs Monaten verzeichnete. Dies ist ein alarmierendes Signal dafür, dass bestimmte Kategorien besonders preisanfällig bleiben. Schließlich nimmt auch das Geldmengenwachstum zu, was als Vorbote für anhaltend hohe Inflation gewertet werden kann. Die M2-Geldmenge in den USA stieg im August um 2,0% im Vergleich zum Vorjahr und erreichte damit die höchste Wachstumsrate seit September 2022.
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