Fed-Chef Powell bleibt bei Zinsenkungen unentschlossen: Markt wartet weiter auf Klarheit

  • US-Notenbankpräsident Powell hat keine eindeutige Aussage zu möglichen Zinssenkungen gemacht.
  • Elmar Völker sieht September als möglichen Startpunkt für geldpolitische Lockerung.

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US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat erneut keine eindeutige Aussage über eine mögliche baldige Senkung des Leitzinses gemacht. Bei einer Anhörung vor dem US-Senat erklärte Powell, dass die jüngsten Inflationsdaten lediglich 'bescheidene weitere Fortschritte' bei der Kontrolle der Preisentwicklung zeigen. Um das Vertrauen zu stärken, dass sich die Inflation nachhaltig dem von der Fed angestrebten Zielwert von zwei Prozent nähert, bedürfe es weiterer positiver Daten. Powell warnte zudem davor, dass eine vorschnelle oder übermäßige Zinssenkung den Fortschritt bei der Inflationsbekämpfung unterminieren könnte. Andererseits könnte eine zu geringe oder verspätete Zinssenkung negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt haben. Zuletzt hatte die Fed den Leitzins zum siebten Mal in Folge in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent belassen. Elmar Völker, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg, kommentierte die Äußerungen Powells und betonte, dass der Fed-Chef weiterhin keine konkreten Hinweise darauf gibt, wie lange die Fed das aktuelle Leitzinsniveau aufrechterhalten will. Völker äußerte sich zudem skeptisch über die kurzfristigen Konjunkturaussichten und ist der Ansicht, dass der nächste Fed-Zinsentscheid am 31. Juli zu früh für eine Zinswende sei. Sollten sich jedoch die Hinweise auf eine merkliche Konjunkturabschwächung in den nächsten Wochen verstärken, so sieht Völker die Fed-Sitzung im September als möglichen Startpunkt für eine Phase der geldpolitischen Lockerung.
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