Tesla unter Druck: Gewinneinbruch und skeptische Investoren

  • Tesla verzeichnet einen deutlichen Rückgang der Gewinne im zweiten Quartal.
  • Anleger bleiben skeptisch aufgrund verschobener Termine und unsicherer Zukunftsaussichten.

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Tesla hat das zweite Quartal in Folge mit einem deutlichen Rückgang der Gewinne abgeschlossen. Von März bis Juni erzielte das Unternehmen unter der Führung von Elon Musk rund 1,48 Milliarden Dollar (1,36 Mrd Euro) – ein Rückgang von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz Musks Visionen einer glorreichen Zukunft durch selbstfahrende Autos und humanoide Roboter, fiel die Tesla-Aktie im nachbörslichen Handel um fast acht Prozent. Die Vorstellung des Prototyps eines Robotaxis wurde von Musk auf den 10. Oktober verschoben und die Produktion der Optimus-Roboter ist erst für Ende nächsten Jahres angepeilt, mit einer Markteinführung im Jahr 2026. Dies trug zur Skepsis der Anleger bei, da Musks Zeitpläne oft zu optimistisch waren. Trotz eines zwei-prozentigen Anstiegs des Quartalsumsatzes auf 25,5 Milliarden Dollar (23,5 Mrd Euro), basierend auf einem boomenden Energiegeschäft, sanken die Erlöse im Autogeschäft um sieben Prozent auf 19,9 Milliarden Dollar (18,3 Mrd Euro). Tesla spürt die Auswirkungen eines abkühlenden Marktes und die zunehmende Konkurrenz. Die Auslieferungen fielen um knapp fünf Prozent auf 444.000 Elektroautos im zweiten Quartal, was aber immer noch über den Erwartungen der Analysten lag. Wiederholte Preissenkungen belasteten den Gewinn zusätzlich. Im Jahr 2022 lieferte Tesla rund 1,8 Millionen Fahrzeuge aus. Für dieses Jahr gibt es keine konkrete Prognose, nur das Eingeständnis eines langsameren Wachstumstempos. Laut Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer dürfte Tesla in diesem Jahr nur rund 1,6 Millionen Fahrzeuge verkaufen, was die Auslastung der Produktionskapazitäten auf weniger als 70 Prozent reduzieren würde. In den USA testet Tesla seit Monaten eine erweiterte Version des Assistenzsystems „Autopilot“, genannt „Full Self-Driving“ (FSD). Obwohl das System nicht vollständig autonom ist und der Fahrer stets die Kontrolle behalten muss, plant Tesla, bis Ende des Jahres eine Zulassung bei Regulierern in Europa, China und anderen Regionen zu beantragen. Mehrere Autohersteller haben Interesse an FSD gezeigt, doch konkrete Lizenzerträge bleiben noch in weiter Ferne. Musk ist optimistisch, dass FSD möglicherweise noch in diesem Jahr nur selten eine menschliche Eingabe benötigen wird. „Ich wäre schockiert, wenn wir es nicht kommendes Jahr schaffen,“ so der Tesla-CEO.
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