Europas Börsen geben trotz leichtem Aufwärtstrend in London nach

Eulerpool News
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Die europäischen Börsen zeigten sich am Montag überwiegend schwach, während in London eine leichte Aufwärtsbewegung zu verzeichnen war. Nachdem die Aktienmärkte in Erwartung von Zinssenkungen zuletzt stark gestiegen waren, herrschte insgesamt eine gewisse Zurückhaltung. Die Äußerungen der US-Notenbank Fed dämpften zudem den Optimismus der Anleger. Loretta Mester, die regionale Fed-Chefin von Cleveland, äußerte gegenüber der "Financial Times", dass die gegenwärtigen Zinserwartungen an den Märkten etwas voreilig seien. Entgegen den Erwartungen der Marktteilnehmer sehe sie keine rasche Normalisierung der Geldpolitik. Der EuroStoxx 50 verlor 0,62 Prozent auf 4521,13 Punkte. Erst vergangene Woche erreichte der Leitindex der Euroregion seinen höchsten Stand seit 22 Jahren. Der französische Cac 40, der ebenfalls ein Rekordhoch verzeichnete, sank um 0,37 Prozent auf 7568,86 Punkte. Im Gegensatz dazu legte der Londoner FTSE 100 ("Footsie") um 0,50 Prozent auf 7614,48 Punkte zu. Dies wurde unter anderem durch die Nachfrage nach Öl- und Gasaktien im britischen Leitindex begünstigt. Der Ölpreis stieg erneut an. Hintergrund hierfür ist die Entscheidung des Mineralölkonzerns BP, den Transit durchs Rote Meer auszusetzen. Dies ist eine Reaktion auf die jüngsten Angriffe der Huthi-Rebellen im Jemen auf Schiffe in der Region. Die Transitroute durch das Rote Meer spielt eine wichtige Rolle im Welthandel und beim Transport von Erdöl über See. Unter den Einzelaktien hoben sich die Papiere von ArcelorMittal deutlich mit einem Plus von über fünf Prozent ab und führten den Cac 40 an. Insgesamt waren die Aktien von Stahlherstellern gefragt, nachdem bekannt wurde, dass Nippon Steel ihren US-Rivalen US Steel übernehmen will. Analyst Cole Hathorn von Jefferies betrachtet vor allem die Tatsache, dass ArcelorMittal offensichtlich nicht direkt an diesem Geschäft beteiligt sein wird, als positiv. Dies beruhige die Anleger angesichts der Sorgen über eine mögliche Verschuldungsausweitung. In London stiegen die Aktien von Vodafone um fast vier Prozent. Der französische Mobilfunkbetreiber Iliad plant eine Zusammenlegung seines italienischen Netzes mit dem von Vodafone. Beide Seiten sollen je die Hälfte der Anteile an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen halten, wie Iliad mitteilte. Vodafone nahm den Vorschlag laut eigener Aussage zur Kenntnis und zeigte sich offen für eine Konsolidierung in Märkten mit geringen Renditen. Die Aktien von Oci stiegen um knapp 21 Prozent und gleichen damit den Kursverlust vom Freitag aus. Der niederländische Chemiekonzern stimmte dem Verkauf seines US-Pflanzennährstoffgeschäfts zu. Vor zehn Tagen waren die Oci-Aktien auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief gefallen, nachdem Gerüchte aufgetaucht waren, dass der Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc) Oci kaufen möchte. Am Freitag wurde jedoch bekannt, dass Adnoc lediglich den 50-Prozent-Anteil von Oci am Düngersegment Fertiglobe übernehmen wird. Des Weiteren beeinflussten Analystenkommentare die Börse. Die Aktien des Bergbauunternehmens Fresnillo verzeichneten den größten Kursrückgang im "Footsie" mit einem Minus von over fünf Prozent. Grund hierfür war eine negative Bewertung der US-Bank Morgan Stanley. Der Experte Sandeep Peety verwies auf den Kostendruck des Unternehmens und die gleichzeitig hohe Bewertung der Aktien.