Europa verschärft Datenschutz-Kontrolle über Googles KI-Modell

  • Europäische Datenschutzbehörde untersucht Googles KI-Modell wegen DSGVO-Verstößen.
  • Andere Tech-Unternehmen wie Meta und X wurden ebenfalls vor Herausforderungen gestellt.

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Googles Umgang mit persönlichen Daten während der Entwicklung eines seiner künstlichen Intelligenz-Modelle steht unter Beobachtung der europäischen Datenschutzbehörde. Dies stellt eine verstärkte Prüfung der KI-Ambitionen von Big Tech in Europa dar. Die irische Datenschutzkommission (DPC), die für die Durchsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union verantwortlich ist, hat eine offizielle Untersuchung gegen Googles Pathways Language Model 2 (PaLM 2) eingeleitet. PaLM 2, welches im Mai 2023 vorgestellt wurde, ist der Vorgänger von Googles neuesten Gemini-Modellen, die seit Dezember desselben Jahres die Basis für die Text- und Bilderzeugungssysteme des Unternehmens bilden. Die Untersuchung zielt darauf ab, festzustellen, ob Google seine gesetzlichen Verpflichtungen im Rahmen der DSGVO in Bezug auf die Verarbeitung persönlicher Daten von EU-Bürgern und Bewohnern des Europäischen Wirtschaftsraums verletzt hat. Gemäß den Vorschriften müssen Unternehmen eine Datenschutz-Folgenabschätzung durchführen, bevor sie mit der Verarbeitung solcher Daten beginnen, insbesondere wenn diese Nutzung ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen mit sich bringt. Dieser Prozess ist besonders bei neuen Technologien von zentraler Bedeutung, um sicherzustellen, dass die grundlegenden Rechte und Freiheiten der Einzelnen angemessen berücksichtigt und geschützt werden, betonte die Regulierungsbehörde in einer Stellungnahme. Derzeit wird diese Bewertung im Rahmen der Untersuchung geprüft. Google hat bislang nicht auf Anfragen zu einer Stellungnahme reagiert. Dies ist die neueste Maßnahme der DPC gegen große Technologieunternehmen, die umfangreiche Sprachmodelle entwickeln. Im Juni pausierte Meta seine Pläne, sein Modell Llama anhand öffentlicher Inhalte von Erwachsenen auf Facebook und Instagram in Europa zu schulen, nach Gesprächen mit der irischen Aufsichtsbehörde. In der Folge begrenzte Meta die Verfügbarkeit einiger seiner KI-Produkte für Nutzer in der Region. Einen Monat später stellten X-Nutzer fest, dass ihre Beiträge ohne ihr Wissen zur Schulung von Systemen des xAI-Start-ups von Elon Musk verwendet wurden. Die Plattform stoppte daraufhin im August die Verarbeitung der Daten europäischer Nutzer zur Schulung ihres Grok-KI-Modells nach rechtlichen Schritten seitens der DPC. Dies war das erste Mal, dass die Behörde ihre Befugnisse einsetzte, um eine solche Maßnahme gegen ein Technologieunternehmen zu ergreifen.
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