Drastischer Anstieg der Unternehmensinsolvenzen: Neue Rekordmarke erreicht

  • Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland erreicht ein Rekordniveau, hauptsächlich durch wirtschaftliche Flaute und Nachwirkungen der Corona-Pandemie.
  • Besonders Bayern und Baden-Württemberg sind betroffen, mit signifikanten Anstiegen von Insolvenzanträgen.

Eulerpool News·

Eine alarmierende Entwicklung zeichnet sich in der deutschen Wirtschaft ab: Die Zahl der Firmenpleiten hat nach den neuesten Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ein Rekordniveau erreicht. Im dritten Quartal 2024 schnellten die Insolvenzen auf eine Marke, die zuletzt im zweiten Quartal 2010 überschritten wurde. Dieses Phänomen ist auf die gegenwärtige Flaute in der deutschen Wirtschaft und Nachwirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen, erläutert Steffen Müller, Leiter der IWH-Insolvenzforschung. Staatliche Unterstützungsmaßnahmen während der Pandemie führten damals zu einer künstlich niedrigen Insolvenzzahl. Die finanzielle Entlastung, die diese Programme einst boten, scheint allerdings mittlerweile obsolet zu sein, da viele einst gestützte Unternehmen nun in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Mit 3.991 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften markiert das dritte Quartal einen Höchststand der letzten 14 Jahre. Besonders betroffen von der Insolvenzflut sind die großen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg, wo ein Anstieg um 56 Prozent beziehungsweise 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichnet wurde. Der Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen meldet einen Anstieg von 31 Prozent, während kleinere Branchen wie das Grundstücks- oder Wohnungswesen sogar einen bemerkenswerten Zuwachs von 69 Prozent erfuhren. Die IWH-Studie basiert auf der Auswertung der aktuellen Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte.
EULERPOOL DATA & ANALYTICS

Make smarter decisions faster with the world's premier financial data

Eulerpool Data & Analytics