Deutz erweitert Perspektiven: Einstieg in Rüstungs- und Notstrommärkte im Visier

  • Deutz erweitert seine Marktsegmente um Rüstung und Notstromversorgung
  • Zukünftig will das Unternehmen komplette Notstromsysteme anbieten

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Deutz, der traditionsreiche Motorenhersteller, erwägt eine strategische Erweiterung seiner Marktsegmente hin zu Rüstung und dezentraler Stromversorgung. In einem Interview deutete CEO Sebastian Schulte gegenüber der 'Welt am Sonntag' an, dass das SDax-gelistete Unternehmen die Versorgung von motorisierten Panzerfahrzeugen, Mannschaftstransportern und Versorgungsfahrzeugen in Betracht zieht. Zudem sind Batteriespeicher für die stationäre Stromversorgung von Lazaretten Teil der Überlegungen. Schulte betonte, dass diese Felder durch die gegenwärtigen Zeitenwenden besonders attraktiv geworden seien. Die Pläne zur Notstromversorgung haben dabei bereits konkrete Formen angenommen. Der Markt für Notstromaggregate, der aktuell stark von Dieselaggregaten dominiert wird, zeigt signifikantes Wachstum. 'Das ist kurioserweise sogar eine Folge der Energiewende', erklärte Schulte. Insbesondere in den USA, die mit instabilen Stromnetzen kämpfen, seien Stromausfälle in bestimmten Regionen keine Seltenheit mehr. Bisher lieferte Deutz hauptsächlich Motoren an Hersteller solcher Aggregate, die in Krankenhäusern, Kühlanlagen und Rechenzentren installiert sind. Zukünftig möchte das Unternehmen komplette Systeme anbieten und sich in diesem Bereich stärker positionieren, um mit größeren US-Wettbewerbern wie Cummins und Caterpillar mitzuhalten. Durch eine breitere Marktaufstellung könnte Deutz auch konjunkturellen Schwankungen besser trotzen. Die zuletzt schwächelnde Konjunktur hatte zu Jahresbeginn nämlich die Nachfrage belastet. Der Rüstungsbereich jedoch scheint aktuell besonders attraktiv. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben westliche Staaten ihre Verteidigungsbudgets massiv aufgestockt und investieren Milliarden in Panzer, Flugabwehr und Munition. Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur forderte erst Mitte Juni die Nato-Partner dazu auf, einen größeren Anteil ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. Während eines Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel betonte der Este: „Wir glauben, dass zwei Prozent nicht genug sind. Wir müssen noch weiter gehen.“

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