Sensationeller Fund: Trilobiten in Marokko bieten detaillierte Einblicke in urzeitliches Leben

Hunderte Millionen Jahre sind vergangen, seit Trilobiten die Erde bevölkerten. Diese in harte Exoskelette gehüllten Urzeitkrebschen hinterließen zahlreiche Fossilien, die von Paläontologen weltweit studiert werden. Doch trotz dieses reichen fossilen Erbes blieben bestimmte anatomische Aspekte der Trilobiten, insbesondere ihre weichen inneren Strukturen, über Jahrhunderte hinweg ein Rätsel. Nun haben Forscher in Marokko eine Gruppe von Trilobitenfossilien in vulkanischer Asche entdeckt, die möglicherweise den besten Einblick in diese segmentierten Meeresbewohner bieten. In einer kürzlich in der Fachzeitschrift Science veröffentlichten Studie beschreiben Wissenschaftler eine Vielzahl von Trilobiten, die ähnlich wie die Römer von Pompeji durch einen Vulkanausbruch in den Tod verbannt wurden. Angeführt wurde die Ausgrabung von Abderrazak El Albani, einem Geologen der Universität Poitiers in Frankreich, der im Jahr 2015 in den Hohen Atlasbergen die bedeutenden Fossilien entdeckte. Während der Kambrischen Periode vor etwa 510 Millionen Jahren war diese Gegend ein flaches Meeresgebiet, umgeben von aktiven Vulkanen. Einer dieser Vulkanausbrüche hinterließ eine cremefarbene Lage feinkörniger vulkanischer Asche, in welche die Trilobiten eingebettet wurden. Beim Aufbrechen des vulkanischen Gesteins stießen die Forscher auf außergewöhnlich detaillierte Eindrücke der Trilobiten, die in den Stein eingraviert waren. "Vulkanische Asche ist so fein wie Talkumpuder und kann selbst die winzigsten anatomischen Merkmale auf der Oberfläche dieser Tiere abformen", erklärte John Paterson, Paläontologe an der Universität von New England in Australien und Mitautor der Studie. Dr. El Albani und sein Team vermuten, dass ein kurzer und heftiger Ausbruch vulkanischer Aktivität die Trilobiten unter einer Schicht aschiger Ablagerungen begrub. Der Verdauungstrakt eines der verschütteten Trilobiten ist sogar mit Sedimenten gefüllt, die er möglicherweise vor seinem Tod aufgenommen hatte. Als die Asche zu Stein wurde, entstanden dreidimensionale Abdrücke der eingeschlossenen Trilobiten, die faszinierende Details über diese urzeitlichen Lebewesen enthüllen.