Deutsche Bank verdoppelt Beratungsumsätze und verzeichnet dennoch Quartalsverlust

Die Deutsche Bank hat im letzten Quartal einen signifikanten Anstieg ihrer Umsätze aus der Beratung bei Fusionen und Kapitalaufnahmen verzeichnet. Deutschlands größtes Kreditinstitut konnte die Einnahmen aus diesem Bereich in Q2 auf 585 Millionen Euro verdoppeln, im Vergleich zu 291 Millionen Euro im selben Zeitraum des Vorjahres. Dieser Erfolg unterstreicht die Bestrebungen der Bank, ihr Beratungsgeschäft in den letzten 18 Monaten zu revitalisieren und die Abhängigkeit vom Anleihehandel zu verringern. Doch trotz dieser positiven Entwicklung musste die Deutsche Bank eine Belastung von 1,3 Milliarden Euro im Zusammenhang mit einer Klage über die misslungene Übernahme der deutschen Postbank hinnehmen. Diese Rückstellung führte zu einem Nettoverlust von 143 Millionen Euro im zweiten Quartal, dem ersten Quartalsverlust seit fast vier Jahren. Die Gesamteinnahmen stiegen um 2 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro und entsprachen damit den Prognosen. Analysten und Investoren hatten mehr von der Investmentbank erwartet, nachdem Konkurrenten von der Wall Street ihre besten Quartalsergebnisse seit über zwei Jahren verkündet hatten. Die Vorsteuergewinne der Investmentbank stiegen um ein Viertel auf 746 Millionen Euro, blieben jedoch hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Die Handelserlöse der Bank sanken im Quartal im Jahresvergleich um 3 Prozent. Darüber hinaus erhöhte die Deutsche Bank ihre Rückstellungen für Kreditverluste, da sie die Erholung im gewerblichen Immobilienmarkt zu optimistisch eingeschätzt hatte. Die Rückstellung für Kreditverluste stieg im zweiten Quartal um fast ein Fünftel auf 476 Millionen Euro, höher als die pessimistischste Prognose. Die harte Kernkapitalquote der Bank, ein wichtiger Indikator für die Stärke ihrer Bilanz, lag bei 13,5 Prozent der risikogewichteten Aktiva, was einen Anstieg von 10 Basispunkten gegenüber dem ersten Quartal darstellt.