Deutsche Bahn verbucht tiefrote Zahlen: Milliardenverlust trotz hoher Investitionen

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Mit einem herben Schlag auf die Finanzen endet das Geschäftsjahr 2023 für die Deutsche Bahn. Ein Milliardenverlust ist das Resultat diverser Belastungsfaktoren, die dem Staatskonzern zu schaffen machten. Eine Kombination aus hohen Ausgaben für Bauarbeiten, Personal und Energie, ein wachsendes Zinsniveau sowie eine Welle von Streikaktionen brachen dem Unternehmen finanziell das Genick. Insgesamt belief sich der Verlust auf 2,4 Milliarden Euro - ein beträchtlicher Sprung gegenüber dem Vorjahresdefizit von 200 Millionen Euro. Die Einnahmen des Konzerns sanken dabei um 13 Prozent auf etwa 45,2 Milliarden Euro. Aber nicht nur der Nettoverlust setzt der Deutschen Bahn zu, auch das operative Geschäft rutschte tiefer in die roten Zahlen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging signifikant zurück und erreichte ein Minus von fast einer Milliarde Euro – eine bedenkliche Kehrtwende im Vergleich zum Vorjahresplus von 1,2 Milliarden Euro. Diese defizitäre Lage erklärt die Bahn mit umfangreichen Vorleistungen für wichtige Infrastrukturinvestitionen. Für diese Zwecke flossen aus den eigenen Kassen rund 7,6 Milliarden Euro. Die Unterstützung des Bundes soll diese Ausgaben im laufenden Jahr neutralisieren, was dem Konzern optimistisch stimmt, zumindest operativ wieder Gewinne zu erzielen. Doch die Herausforderungen im vergangenen Jahr gingen über die finanzielle Sphäre hinaus. Eine überfordernde Auslastung vieler Strecken und ein Netz, das an vielen Enden eine Sanierung erfordert, drückten die Pünktlichkeitsrate bedenklich: Nur zwei von drei Fernzügen erreichten ihre Ziele on time. Trotzdem bleibt die Bahn bei den Reisenden beliebt – mit 1,8 Milliarden Fahrten und einem Anstieg um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr bekleidet sie weiterhin eine zentrale Rolle in der Mobilität der Deutschen. Zu den finsteren Bilanzzahlen trugen weiterhin wirtschaftliche Unwägbarkeiten bei der Gütersparte DB Cargo bei, hinzu kam ein sich abkühlender Transportmarkt, der insbesondere die ansonsten starke Logistiksparte DB Schenker zu spüren bekam. Diese Entwicklungen künden von einem Jahr, das in vielen Bereichen Herausforderungen bot und die Deutsche Bahn auf eine harte Probe stellte.
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