DAX setzt zur Beruhigung ansteuernde Kursflüge aus

Zu Wochenbeginn zeichnet sich eine Phase der Stabilisierung für den Deutschen Aktienindex ab. Nach einer Reihe von Bestmarken und einer darauf folgenden Kursdelle scheint sich der Aktienmarkt ein Atemholen zu gönnen. Analysten haben indessen ein wachsames Auge auf die Europäische Zentralbank gerichtet, deren Zinsentscheidung kurz bevorsteht und neue Impulse liefern könnte. In der vergangenen Woche sah sich der DAX durch uferlose Zinssenkungsfantasien getrieben, die jedoch durch Wortmeldungen aus den Reihen der US-Notenbanker und starke US-Arbeitsmarktdaten jäh eingebremst wurden. Diese Entwicklung führte dazu, dass sich der DAX von seinem Ostern nahe aufgestellten Rekordhoch bei circa 18.567 Punkten entfernt und gegenwärtig auf Wochenbasis einen Rücksetzer von rund 1,7 Prozent verzeichnet. Der Marktexperte Christoph Geyer beurteilt diesen Rückschritt als möglichen Gesundungsprozess innerhalb des übergeordneten Aufwärtstrends. Er betont die Signifikanz der Marke von 17.500 Punkten und sieht keine unmittelbare Trendwende am Horizont. Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets identifiziert eine nahe Aufwärtsschubmarke bei 18.039 Punkten und sieht erst bei einer deutlicheren Unterschreitung der Marke von rund 17.200 Punkten eine tiefere Atempause des Bullenmarktes. Im Unternehmensbereich stehen Chemiewerte nach Analystenumstufungen durch die Citigroup besonders im Blickpunkt des Interesses. So konnten Evonik und Wacker Chemie ein "Buy"-Rating verbuchen, und der Online-Modehändler Zalando empfing ebenfalls eine deutliche Kaufempfehlung, was sich in einem vorbörslichen Anstieg von über drei Prozent manifestierte. Auch der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer könnte aufgrund einer Reduktion der Schadensersatzzahlungen im Zusammenhang mit dem Pflanzenschutzmittel Roundup (Glyphosat) von 1,5 Milliarden US-Dollar auf 600 Millionen US-Dollar vorbörslich Interesse wecken. Das Investmenthaus Jefferies platziert schließlich Continental mit einer positiven Empfehlung gegenüber dem Konkurrenten Michelin in den Vordergrund. Indessen läutet der Reiseriese Tui mit der Rückkehr seiner Hauptnotiz an die Frankfurter Börse ein neues Kapitel ein und nimmt seinen Platz im regulierten Prime Standard ein, mit der einführenden Zeremonie des Börsengongs.