Coutts vollzieht strategischen Wandel zugunsten globaler Mega-Trends

Eulerpool News
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Die traditionsreiche Privatbank Coutts vollzieht eine strategische Neuausrichtung ihres Portfolios weg von britischen Wertpapieren hin zu globalen Aktien. Entsprechend plant die zum staatlich gestützten NatWest-Konzern gehörende Bank, künftig ihre Kunden verstärkt in internationale Aktienmärkte zu investieren und damit auf "Mega-Themen" wie Technologiewerte zu setzen. Dieser Schritt steht im Kontrast zu den Bemühungen der Britischen Regierung, den heimischen Kapitalmarkt zu stärken. Laut einer Mitteilung an die Kundschaft bedeutet die Umstellung für das Vermögensmanagement eine "grundlegende Veränderung". Von den 43 Milliarden Pfund des Gesamtportfolios sollen mindestens 2 Milliarden Pfund zugunsten internationaler Aktien umgeschichtet werden. Dabei soll besonders der US-Markt in den Fokus gerückt werden. Fahad Kamal, Chief Investment Officer von Coutts, wies darauf hin, dass der bisherige Anteil britischer Aktien in einem ausgewogenen Portfolio bei 20 Prozent lag, was nicht mehr zeitgemäß sei angesichts ihres globalen Marktanteils von lediglich drei bis vier Prozent. Der strategische Wechsel erfolgt inmitten einer schwierigen Phase für die Londoner Börse. So haben Unternehmen wie der Chiphersteller Arm aus Cambridge der City eine Absage erteilt und bevorzugen für ihren Börsengang die USA. Ebenso blieb die Anzahl der Börsengänge in London gering, mit einem Aufkommen von gerade einmal 300 Millionen Pfund im ersten Quartal, was hinter dem europäischen Festland zurückbleibt. Nichtsdestotrotz bleiben in London gelistete Firmen wie Darktrace und Anglo American für ausländische Käufer attraktiv. Die britische Regierung zielt indessen darauf ab, private Anleger mehr in den Londoner Markt zu locken. Im Zuge dessen soll neben einer spezifischen britischen Anlageform auch ein breiter Verkauf von NatWest-Anteilen die "neue Generation von Retail-Investoren" begründen. Trotz Skandale im vergangenen Jahr, wie der Schließung des Kontos des Politikers Nigel Farage und der darauffolgenden Resignation des Coutts-CEO Peter Flavel, behält Coutts weiterhin einen signifikanten Investitionsanteil in Großbritannien bei. Die Bank, die inzwischen mit Emma Crystal eine ehemalige Führungskraft von UBS als neue Lenkerin verpflichten konnte, betont, dass die Investitionsstrategie darauf ausgerichtet sei, in den attraktivsten Märkten die besten Renditen für die Klienten zu erzielen. Ein Insider der Bank betonte zudem, dass die Neuausrichtung hin zu globalen Aktien auch einer wachsenden Nachfrage der Klienten entspräche, wobei Coutts weiterhin in der Lage sei, maßgeschneiderte Portfolios mit Fokus auf UK-Aktien für seine Kunden zu erstellen.