Big Tech im Visier: Googles Uhr schlägt in Sachen Wettbewerb

  • Das US-Justizministerium plant Maßnahmen gegen Googles Suchgeschäft, um den Wettbewerb zu stärken.
  • Investoren sind besorgt über die Auswirkungen eines möglichen Gerichtsverlusts auf Alphabets Aktienkurs.

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Die Schwergewichte der Technologiebranche sind oft als uneinnehmbare Festungen anzusehen. Ihre Plattformen sind integrale Bestandteile des digitalen Lebens, genutzt von Milliarden Menschen weltweit. Ihre Partnernetzwerke und technologischen Allianzen tragen dazu bei, ihre marktbeherrschende Stellung zu sichern. Seit der Pandemie haben die Gewinne von Big Tech die gesamte amerikanische Börse beflügelt. Doch jetzt greift das US-Justizministerium nach Googles Herzstück: dem Suchgeschäft. Nach einem bahnbrechenden Kartellgerichtsurteil im August hat die Behörde diese Woche einen weitreichenden Vorschlag vorgelegt, um Google aufzumischen. Das Ziel: den Wettbewerb stärken und Googles dominierende Position aufbrechen – ein historischer Moment für die Tech-Industrie mit großen Gewinnern und Verlierern in Aussicht. Der Druck auf Google könnte dazu führen, dass Milliarden für die Einbindung ihres Suchdienstes anders verteilt werden. Dies könnte zudem die Werbepreise senken und den kostenlosen Zugang zu Schlüsseltechnologien wie Android oder dem Chrome-Browser beenden. Gleichzeitig könnte eine neue Generation von Start-ups, die auf künstliche Intelligenz setzen, davon profitieren. Obwohl der Aktienkurs von Alphabets, Googles Muttergesellschaft, diese Woche nur um 3 % gesunken ist, beginnen einige Investoren, insbesondere angesichts der drohenden Konsequenzen eines Gerichtsverlusts, genauer hinzuschauen. "Es ist wie im römischen Reich: Die Regierungsbarbaren stehen vor den Toren", kommentiert David Wagner von Aptus Capital Advisors. David Balto, ein ehemaliger leitender Beamter der Federal Trade Commission, bemerkt hingegen die Schwierigkeiten, monopolistische Märkte zu verändern. Der DoJ muss nicht nur konkrete Praktiken von Google blockieren, sondern ein umfangreiches Maßnahmenpaket durchsetzen. Ein möglicher Unternehmensbreak könnte Android und Chrome als eigenständige Einheiten abtrennen. Doch die Effekte auf die Konkurrenz wären fraglich, da beide Produkte starke Netzwerkeffekte aufweisen, die ihre Attraktivität erhöhen. Zusätzliche DoJ-Vorschläge beinhalten die Offenlegung von Kerndaten oder den Zugang zur Werbenetzwerk von Google. Kritiker wie Rich Socher, CEO von You.com, sehen darin eine Chance, Googles Monopolstellung zu schwächen und neue KI-Unternehmen zu fördern.
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