Anleger fliehen in deutsche Staatsanleihen – Unsichere US-Arbeitsmarktdaten beleben Zinsfantasien

Eulerpool News
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An einem von Unsicherheit geprägten Handelstag suchten Investoren Sicherheit in deutschen Bundesanleihen, die am Freitag eine merkliche Aufwertung erfahren haben. Der Euro-Bund-Future, ein zentraler Terminkontrakt für deutsche Staatsanleihen, zeigte eine deutliche Steigerung um 0,23 Prozent auf 130,90 Punkte bis zum Ausklang des Börsennachmittags. Konform dazu gab die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen um 2,51 Prozent nach. Anlass für diese Entwicklung gaben schwächere als erwartete Arbeitsmarktdaten aus den Vereinigten Staaten, welche das Interesse an risikoärmeren Anlageformen ankurbelten. Überdies erhöhten sie die Spekulationen über eine potenzielle Zinssenkung in den USA, sorgten damit einhergehend für fallende Renditen bei Staatsanleihen. Insbesondere der Stellenaufbau im April verstärkte die Sorgen am Markt, da er hinter den vorangegangenen Monaten zurückblieb und zugleich die Arbeitslosenquote unerwartet anstieg. Diese Entwicklungen kamen inmitten eines bereits strapazierten Arbeitsmarktes zum Vorschein, bei dem amerikanische Unternehmen bereits seit Längerem über Arbeitskräftemangel und daraus resultierendes steigendes Lohnniveau klagen. Dies bedingt ein zusätzliches Inflationsrisiko in einem Markt, der ohnehin schon mit einer hartnäckig hohen Teuerungsrate zu kämpfen hat. Obwohl die Federal Reserve zuletzt keine Anzeichen für eine baldige Zinssenkung gab und den Leitzins auf seinem hohen Niveau beließ, ließ sie durchblicken, dass zukünftige Entscheidungen eng an die Konjunkturentwicklung geknüpft sein werden.