BP wird die vollständige Kontrolle über sein brasilianisches Bioenergie-Joint-Venture, BP Bunge Bioenergia, übernehmen. Dazu erwirbt der Ölkonzern den 50-prozentigen Anteil seines Partners Bunge für 1,4 Milliarden US-Dollar. Dies ist Teil von BPs Plan, sich auf neue Biokraftstoffprojekte zu konzentrieren.

Gleichzeitig kündigte BP am Donnerstag an, die Entwicklung neuer Biokraftstoffprojekte zu reduzieren und die Planung für zwei potenzielle Projekte zu pausieren. Drei andere Projekte sollen jedoch weiter vorangetrieben werden.

„Diese Änderungen ermöglichen es uns, das Wachstum und die Renditen, die wir von Biokraftstoffen erwarten, auf eine einfachere und fokussiertere Weise zu erzielen“, sagte Emma Delaney, Executive Vice President von BP für Kunden und Produkte.

Nach Abschluss der Übernahme wird BP täglich 50.000 Barrel Ethanol-Äquivalent aus Zuckerrohr durch die 11 agroindustriellen Einheiten von BP Bunge Bioenergia in fünf brasilianischen Bundesstaaten produzieren.

Das Joint Venture hat Nettoschulden von 500 Millionen US-Dollar und Leasingverpflichtungen von 700 Millionen US-Dollar.

BP betonte, dass die Übernahme und der Fokus auf zentrale Biokraftstoffproduktionsprojekte das kontinuierliche Wachstum seines strategischen Bioenergiebereichs unterstützen, zu dem sowohl Biokraftstoffe als auch Biogas gehören.

Bis 2025 erwartet BP, durch Bioenergie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von rund 2 Milliarden US-Dollar zu erzielen und 3 bis 4 Milliarden US-Dollar aus allen Wachstumsbereichen der Energiewende.

Separat erklärte der US-Getreidehändler und Ölsaatenverarbeiter Bunge Global, dass das Joint Venture zwar gut operiere, aber nicht zum langfristigen Kerngeschäft gehöre.

Die Übernahme soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen, so BP.

Die BP-Aktien notierten um 12:23 Uhr GMT um 0,65 Pence oder 0,1 % höher bei 467 Pence. Seit Jahresbeginn sind sie um 0,1 % gestiegen.