IWF-Chefin warnt: US-Zinsen gefährden Schwellenländer

13.5.2024, 11:00

IWF-Chefin Georgieva: Geldpolitische Unterschiede zwischen Europa und USA bedrohen Europa nicht, Schwellenländer risikoreich.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht trotz des hohen Zinsniveaus in den USA keine große Gefahr für Europa, warnt aber vor Risiken für Schwellenländer. Die IWF-Chefin Kristalina Georgieva erklärte, die Differenz der Leitzinsen zwischen den USA und dem Euroraum führe nur zu minimalen Verschiebungen im Wechselkurs, was Europa wenig beeinträchtige. Aktuell beträgt der Zinssatz in den USA zwischen 5,25 und 5,5 Prozent und im Euroraum 4,5 Prozent.

In einem Interview mit CNBC betonte Georgieva, dass die Zinsdifferenz von 50 Basispunkten voraussichtlich nur eine geringfügige Auswirkung von 0,1 bis 0,2 Prozent auf den Wechselkurs haben werde. "Hier [in Europa] ist das kein großes Problem", so Georgieva. Jedoch könnten die hohen US-Zinsen die Schwellenländer stark belasten, da diese ihre Schulden zu höheren Kosten bedienen müssen und mit Kapitalabflüssen sowie strengeren Finanzierungsbedingungen konfrontiert werden könnten.

Die Situation sei besonders ernst für Länder, in denen die Auswirkungen der US-Zinspolitik tiefer gehen. Georgieva wies auch auf die Notwendigkeit hin, in Japan die finanziellen Volatilitäten genau zu überwachen, da das Land ebenfalls unter dem hohen Zinsumfeld leiden könnte.

Trotz anfänglicher Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung sowohl in den USA als auch in Europa, bleiben die Zinssätze aufgrund anhaltender Inflationsbefürchtungen unverändert hoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen im Euroraum fünf Mal in Folge unverändert gelassen und die US-Notenbank hält den Leitzins zum sechsten Mal in Folge auf einem hohen Niveau. Jerome Powell, Chef der US-Notenbank, signalisierte kürzlich, dass es länger dauern könnte, bis die Inflation signifikant zurückgeht.

Diese Entwicklungen spiegeln die komplexe globale wirtschaftliche Landschaft wider, in der politische Entscheidungsträger gefordert sind, die Auswirkungen der Geldpolitik sorgfältig zu balancieren.

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