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Österreichische Behörden greifen durch: Pfändung von René Benkos Privatvilla in Tirol

Der österreichische Fiskus fordert über zwölf Millionen Euro Umsatzsteuer für die Villa des in Schwierigkeiten geratenen Immobilienunternehmers René Benko in Innsbruck zurück. Daraufhin hat das Finanzamt eine Pfändung erwirkt.

Eulerpool News 2. Jan. 2024, 19:00

Der einstige Gigant der Immobilienbranche, René Benko, sieht sich immer wieder mit neuen Problemen konfrontiert. Während sein Imperium langsam zerfällt und eines seiner Unternehmen nach dem anderen in die Insolvenz rutscht, gerät nun auch seine Familie in Schwierigkeiten. Das österreichische Finanzamt hat die Villa der Familie in Innsbruck gepfändet, wie aus Dokumenten ersichtlich ist, die dem SPIEGEL vorliegen. Der Grund dafür: Mehr als sieben Jahre lang wurde zu wenig Umsatzsteuer gezahlt. Insgesamt beläuft sich die Forderung auf über 12 Millionen Euro.

Die Villa gehört zur Schlosshotel Igls Betriebs GmbH & Co. KG und wird über die verzweigte Beteiligungsstruktur der Laura Privatstiftung kontrolliert. Diese wurde einst von René Benko und seiner Mutter Ingeborg gegründet, wobei auch Benkos Tochter Laura als Begünstigte eingetragen ist. Das Anwesen hat eine Größe von über 1000 Quadratmetern, inklusive eines 4400 Quadratmeter großen Gartens und einem Nebengebäude von 85 Quadratmetern. Benko hatte damals 11,1 Millionen Euro für den Kauf bezahlt.

Die Forderungen des Finanzamts reichen bis ins Jahr 2016 zurück, als die Schlosshotel Igls Betriebs GmbH das luxuriöse Anwesen kaufte und Benko die alte Villa abreißen ließ, um eine neue zu errichten. Die jährlichen Beträge schwanken dabei zwischen 77.014,87 Euro im Jahr 2017 und 5.222.479,14 Euro im Jahr 2021.

Die Laura Privatstiftung hat gegenüber dem österreichischen Sender ORF behauptet, dass die Berichte über die Villa "falsch und irreführend" seien. Das Unternehmen, das Eigentümerin der GmbH ist, habe alle Steuern ordnungsgemäß bezahlt und sogar Vorsteuer vom Finanzamt erstattet bekommen. Die Ansicht des Finanzamts, dass die bereits erstatteten Vorsteuern zurückgezahlt werden müssen, werde von der Objekteigentümerin entschieden abgelehnt.

In der Laura Privatstiftung sind neben der Villa auch andere wertvolle Güter der Benko-Familie gelagert, wie zum Beispiel die Jacht "Roma", die oft bei geschäftlichen Treffen mit Investoren genutzt wurde und mit Signa-Flaggen geschmückt auf großen Messen wie der Immobilienshow Mipim in Cannes präsentiert wurde. Auch eine umfangreiche Kunstsammlung im Wert von rund 30 Millionen Euro, zu der bereits ein Picasso und ein Basquiat gehören, gehört zur Stiftung.

Währenddessen kämpfen die Unternehmen der Signa-Gruppe ums Überleben. Neben der Signa Holding mussten auch wichtige Immobiliengesellschaften wie Signa Prime und Signa Development Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Ob sie sich aus dieser schwierigen Situation befreien können, bleibt abzuwarten.

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