Der chinesische Elektroauto-Hersteller BYD beschleunigt seine Expansion auf dem deutschen Markt durch die Übernahme der Hedin Electric Mobility, dem bisherigen Generalimporteur für BYD-Fahrzeuge. Diese Übernahme ermöglicht es BYD, seinen Vertrieb direkt zu steuern, die Preise selbst festzulegen und damit flexibler auf die lokale Nachfrage zu reagieren. Die Übernahme kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für den kriselnden Volkswagen-Konzern, der bereits mit sinkenden Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen in Deutschland zu kämpfen hat.
BYD plant, bis 2026 rund 120.000 Fahrzeuge in Deutschland abzusetzen, was eine erhebliche Steigerung der bisherigen Verkaufszahlen darstellt. Im Juli 2024 hielt BYD nur 0,1 Prozent des deutschen E-Auto-Marktes, möchte aber durch die direkte Kontrolle von Vertrieb und Preisgestaltung weiter wachsen. Die Übernahme von Hedin Electric Mobility, die bereits für den Import von BYD-Fahrzeugen nach Deutschland verantwortlich war, stellt einen strategischen Schritt dar, um sich auf dem wettbewerbsintensiven deutschen Markt besser zu positionieren.
Dieser Expansionsschritt könnte für Platzhirsche wie Volkswagen problematisch werden, die selbst mit Herausforderungen im Elektrofahrzeugmarkt kämpfen. BYDs flexible Preisgestaltung und die Kontrolle über den Vertrieb könnten das Unternehmen zu einem ernsten Konkurrenten machen. Während Volkswagen mit Kostensenkungsmaßnahmen und einer möglichen Werksschließung in Brüssel beschäftigt ist, plant BYD bereits die Eröffnung von Flagship-Stores in Stuttgart und Frankfurt.
Mit dieser Übernahme und einer ambitionierten Strategie zielt BYD darauf ab, bis 2026 fünf Prozent des europäischen Elektroautomarktes zu erobern. Derzeit halten chinesische Hersteller knapp zehn Prozent der Marktanteile in Europa. Die Kooperation mit der Hedin Mobility Group soll dabei langfristig fortgeführt werden, wobei Hedin weiterhin als BYD-Händler in Schweden agieren wird.