Tesla verzeichnete im zweiten Quartal einen Rückgang der Fahrzeugverkäufe, konnte jedoch die Erwartungen übertreffen, was zu einem Anstieg der Aktienkurse führte und die Position von Tesla als weltweit führender Verkäufer von Elektrofahrzeugen vor dem Konkurrenten BYD festigte.

Das Unternehmen meldete für das Quartal eine weltweite Auslieferung von 443.956 Fahrzeugen, was einem Rückgang von 4,8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz der nachlassenden Nachfrage und der zunehmenden Konkurrenz konnte Tesla seine Marktführerschaft behaupten. Analysten sahen die Reduzierung der Produktionszahlen als positiv an, da die langsameren Verkäufe zu einem Aufbau unverkaufter Fahrzeuge geführt hatten. Tesla produzierte im Quartal 410.831 Fahrzeuge, eine Reduktion um 14 % im Vergleich zum Vorjahr.

Der Börsenkurs von Tesla stieg nach Bekanntgabe der Ergebnisse um 9 % und schloss bei 778,57 US-Dollar. Vor der Veröffentlichung waren die Tesla-Aktien im laufenden Jahr um 16 % gefallen.

Elon Musk, CEO von Tesla, steht vor der Herausforderung, neue und erschwinglichere Modelle zu entwickeln und gleichzeitig in teure Projekte wie Robotik und selbstfahrende Technologie zu investieren. Tesla plant, in diesem Jahr 10 Milliarden US-Dollar für Forschung im Bereich künstliche Intelligenz auszugeben und ein autonomes Robotaxi sowie den Optimus-Roboter vorzustellen.

Im ersten Quartal 2024 verzeichnete Tesla einen Betriebsgewinn von 5,5 %, verglichen mit 16,8 % im Jahr 2022. Musk hat als Reaktion auf die sinkenden Margen angekündigt, die Kosten zu senken und über 10 % der globalen Belegschaft abzubauen.

Tesla plant die Produktion eines aktualisierten Model 3 und des neuen Cybertruck, dessen Preis zwischen 61.000 und 100.000 US-Dollar liegt. Währenddessen hat der Konkurrent BYD im zweiten Quartal 426.039 Elektrofahrzeuge verkauft, was einem Anstieg von 21 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

In China, einem der wichtigsten Märkte für Tesla, sind die Verkäufe im Juni um 24 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Der breitere Markt profitierte von Rabatten und staatlichen Subventionen, während Tesla mit der Preisstrategie kämpft.

Trotz der Herausforderungen bleibt Tesla führend im US-Elektrofahrzeugmarkt. Im Mai machte das Unternehmen fast die Hälfte aller verkauften Elektrofahrzeuge in den USA aus, verglichen mit rund 60 % im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Weitere Automobilhersteller wie General Motors und Toyota meldeten ebenfalls ihre Verkaufszahlen für das zweite Quartal. General Motors verzeichnete einen nahezu unveränderten Absatz, während Toyota einen Anstieg von 9 % im Vergleich zum Vorjahr meldete.

Ein Cyberangriff auf den Softwareanbieter CDK Global im letzten Monat beeinträchtigte den Absatz vieler Autohäuser, da sie auf traditionelle Methoden wie Stift und Papier zurückgreifen mussten. CDK gab bekannt, dass alle Händlerkunden bis Donnerstag wieder verbunden sein sollten.

Selbst vor dem Angriff waren die US-Autoabsätze im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert, da die Branche weiterhin mit hohen Zinssätzen kämpft, die die monatlichen Zahlungen erhöhen. Elektrofahrzeuge sind besonders betroffen, da sie tendenziell teurer sind als ihre benzinbetriebenen Pendants.

Trotz der Herausforderungen bleibt Musk optimistisch und glaubt, dass Millionen weitere Menschen ein Tesla-Fahrzeug kaufen würden, wenn sie es sich leisten könnten. Das Unternehmen arbeitet an erschwinglicheren Modellen, die entweder später in diesem Jahr oder Anfang nächsten Jahres vorgestellt werden sollen.

"Für die meisten Menschen ist es wirklich keine Frage, ob sie einen Tesla wollen. Sie wollen einen Tesla. Sie haben einfach nicht genug Geld, um sich einen leisten zu können", sagte Musk auf einem Aktionärstreffen im Juni.