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Personio bestätigt: Kein Börsengang vor 2025

Deutschlands zweitwertvollstes Startup bestätigt erneut, dass es keinen IPO von 2025 geben wird

Eulerpool News 11. Okt. 2023, 15:01

Deutschlands zweitwertvollstes Start-up, der Personalsoftware-Entwickler Personio, plant vorerst nicht, an die Börse zu gehen. CEO Hanno Renner erklärt: "Mittelfristig werden wir jedoch einen Börsengang anstreben." Mit einer aktuellen Unternehmensbewertung von etwa acht Milliarden Euro rangiert Personio direkt hinter dem Softwareunternehmen Celonis auf Platz zwei der wertvollsten deutschen Start-ups. Renner hatte bereits zuvor betont, dass das Unternehmen ein Börsendebüt plane, jedoch keine genaue Zeitvorgabe gemacht.

Die Umwandlung von einer GmbH in eine europäische Aktiengesellschaft (SE) zu Beginn des Jahres gilt als erster Schritt in Richtung Kapitalmarkt. In einem früheren Interview mit dem Handelsblatt erklärte Renner: "Ein Börsengang ist für uns ein Finanzierungsevent." Er fügte jedoch hinzu, dass das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt bereits über beträchtliche finanzielle Mittel verfügt und bei Bedarf auch profitabel wirtschaften könnte.

Nach Angaben des Unternehmens stieg der Umsatz im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 130 Prozent und soll im Jahr 2022 erneut verdoppelt werden. Genauere Umsatzzahlen wurden nicht bekannt gegeben. Durch den Börsengang erhoffen sich Technologieunternehmen wie Personio zusätzliches Wachstumskapital zu gewinnen. Gleichzeitig können Risikokapitalgeber, die das Unternehmen über Jahre unterstützt haben, von ihrer Investition profitieren und teilweise aussteigen.

Allerdings birgt der Prozess des Börsengangs auch Risiken, weshalb der richtige Zeitpunkt für einen Deal sorgfältig gewählt werden sollte. Ein gescheiterter Börsengang kann einem Unternehmen oft jahrelang nachhängen.

Die kürzliche Absage des potenziell milliardenschweren Börsengangs des Panzer-Zulieferers Renk, nur wenige Stunden vor der Neuemission, verdeutlicht die derzeitige Unsicherheit an den Finanzmärkten. Als Begründung wurde das unsichere makroökonomische Umfeld genannt, das durch die Ankündigung der US-Notenbank, die Zinsen länger hoch zu halten, getrübt wurde.

Zuletzt verbreiteten die Börsengänge des Chip-Designers Arm und des US-Lieferdienstes Instacart auch in Deutschland die Hoffnung auf eine Erholung des Marktes. Doch bislang haben Investoren in Deutschland mit nur wenigen Börsengängen in diesem Jahr Rendite erzielt. Die Aktien der Wasserstofftochter von Thyssen-Krupp, Nucera, haben seit dem Börsengang im Juli elf Prozent an Wert verloren. Der Cloud- und Webhosting-Anbieter Ionos liegt knapp ein Viertel unter dem Ausgabepreis.

Personio fokussiert sich mit seiner Personal- und Lohnbuchhaltungssoftware vor allem auf kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 2000 Mitarbeitenden. Das Unternehmen ist in München, London, Madrid, Dublin, Berlin, Barcelona, Amsterdam und New York vertreten. In der jüngsten Finanzierungsrunde im Sommer 2022 konnte Personio 200 Millionen Dollar einsammeln. Zu den Investoren zählen unter anderem die internationalen Unternehmen Northzone, Lightspeed, Index und Accel.

Vor dem Börsengang möchte sich das Unternehmen jedoch weiter auf Wachstum, Angebotserweiterung und Kundenzufriedenheit konzentrieren. Renner betont: "Nur weil wir ein Hype-Unternehmen sind, müssen wir nicht überstürzt an die Börse gehen."

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