Hapag-Lloyd navigiert neu: Schiffe weichen Sicherheitsrisiken im roten Meer aus

27.12.2023, 12:51

Angesichts der zunehmenden Unsicherheiten im Roten Meer navigiert Hapag-Lloyd, Deutschlands führende Container-Reederei, um das krisengeplagte Seegebiet des Nahen Ostens.

Hapag-Lloyd meidet aufgrund der aktuellen, unsicheren Lage im Roten Meer weiterhin das Seegebiet im Nahen Osten. Wie ein Unternehmenssprecher am Mittwoch mitteilte, werden die Schiffe stattdessen über das Kap der Guten Hoffnung an der Spitze Südafrikas umgeleitet. Diese Maßnahme bleibt vorerst bestehen, da Hapag-Lloyd die Situation kontinuierlich beobachtet und erst am kommenden Freitag erneut darüber entscheiden wird.

Als Deutschlands größte Container-Reederei ist Hapag-Lloyd stets um eine sichere und effiziente Handelsroute bemüht. Angesichts der jüngsten Vorfälle im Roten Meer hat das Hamburger Unternehmen kürzlich angekündigt, bis Ende des Jahres rund 25 Schiffe umzuleiten, die eigentlich für die Passage durch den Suezkanal geplant waren. Während Hapag-Lloyd weiterhin umsichtig agiert, hat die dänische Rivale Maersk angekündigt, die Route durch das Rote Meer bald wieder zu nutzen. Dies liegt unter anderem an den angekündigten Maßnahmen zur Sicherung der Schifffahrtswege in der Region.

Die Lage im Jemen, wo sich die Huthi-Rebellen mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen solidarisch erklärt haben, bleibt weiterhin angespannt. Schon mehrfach haben die Rebellen Schiffe vor der von ihnen kontrollierten Küste angegriffen, zuletzt ein Schiff von Hapag-Lloyd am 15. Dezember. Um den Schaden, den diese Angriffe verursachen, auszugleichen, hat die weltweit fünftgrößte Container-Reederei bereits angekündigt, Zuschläge für den Transport auf ihren Schiffen von und nach Nahost zu erheben.

Parallel dazu wurde die multinationale Sicherheitsinitiative OPG ins Leben gerufen, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Seehandel durch das Rote Meer und den Golf von Aden wieder zu ermöglichen. Diese Initiative wird von vielen Reedereien befürwortet und soll einen Beitrag zur Stabilisierung der Lage in der Region leisten.

Die Unsicherheit in Bezug auf die Schifffahrtswege im Nahen Osten hat auch Auswirkungen auf den Aktienkurs von Hapag-Lloyd. An der deutschen Börse XETRA verlor die Hapag-Lloyd-Aktie zwischenzeitlich 5,08 Prozent an Wert und sank auf 140,00 Euro. Investoren zeigen sich zunehmend besorgt angesichts der ungewissen Entwicklung im Roten Meer.

Die Entscheidung von Hapag-Lloyd, das Seegebiet im Nahen Osten vorerst zu meiden, zeigt einmal mehr die Dynamik und Komplexität der globalen Schifffahrtsindustrie. Hapag-Lloyd setzt weiterhin auf umsichtige und verantwortungsvolle Maßnahmen, um einen sicheren und effizienten Handel zu gewährleisten. Die Zukunft bleibt jedoch abzuwarten, da verschiedene Faktoren die Lage im Nahen Osten beeinflussen können.

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