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Etihad Airways nutzt Abu Dhabi zur Abfederung von Dubaiss Überlastung

Etihad Airways nutzt die Überlastung am Dubai International Airport, um durch die Expansion in Abu Dhabi bis 2030 die Passagierzahlen zu verdreifachen.

Eulerpool News 14. Okt. 2024, 13:12

Etihad Airways strebt an, die Passagierzahlen bis 2030 von derzeit 13 Millionen auf 30 Millionen zu verdreifachen, indem die Fluggesellschaft vermehrt Stopover in Abu Dhabi anbietet. Dies geschieht als Reaktion auf die zunehmende Überlastung des benachbarten Dubai International Airports, der im Jahr 2023 bereits 87 Millionen Passagiere abfertigte und für Jahre weiter überlastet bleiben wird, da der neue Flughafen erst in der Ferne eröffnet wird.

Antonoaldo Neves, CEO von Etihad, erklärte gegenüber der Financial Times: „Dubai ist momentan stark überlastet, und es bleibt wenig Kapazität. Abu Dhabi bietet uns die Möglichkeit, unsere Expansion fortzusetzen und den wachsenden Bedarf im Langstreckenflugmarkt zu decken.“ Diese Strategie soll Etihad helfen, sich in einem hart umkämpften Markt mit Konkurrenten wie Emirates, Qatar Airways und Turkish Airlines zu behaupten. Trotz dieser Rivalen bleibt Etihad der kleinste Akteur unter den vier großen Fluggesellschaften, wobei Saudi-Arabien plant, nächstes Jahr eine eigene Airline zu starten.

Seit seiner Ernennung im Jahr 2022 hat Neves bewusst den direkten Wettbewerb auf „ultra-long-haul“-Flügen vermieden und sich stattdessen auf die Erschließung neuer Märkte konzentriert. Etihad erweitert das Streckennetz mit mehreren täglichen Flügen nach Mumbai, Oman und Riad, um Passagiere anzuziehen, die sonst über Dubai fliegen würden. Diese taktische Neuausrichtung soll die Auslastung der Abu Dhabi-Basis maximieren und die Abhängigkeit von dem überlasteten Dubai-Drehkreuz verringern.

Ein wesentlicher Vorteil für Etihad ist der anhaltende globale Mangel an Flugzeugen und Ersatzteilen, der die Möglichkeit einer Überexpansion einschränkt. Neves betonte: „Der Markt ist derzeit künstlich verknappt. Es ist nahezu unmöglich, zusätzliche Flugzeuge zu beschaffen, was unsere Wachstumspläne unterstützt.“ Diese Marktsituation verschafft Etihad einen strategischen Vorteil, da die Konkurrenz ebenfalls mit Kapazitätsengpässen kämpft.

Neben der Expansion in neue Märkte erwägt Etihad einen Börsengang (IPO), wobei die Mehrheit der Investitionen vom Abu Dhabi Sovereign Wealth Fund ADQ getragen wird. Neves versicherte, dass die geplante Expansion von 7 Milliarden US-Dollar nicht auf externes Kapital angewiesen sei und dass das Unternehmen bereit sei, die notwendigen Schritte zur Finanzierung intern zu bewältigen. „Wir müssen bereit sein, und das ist eine Frage des Managements. Der Zeitpunkt eines IPO wird von den Aktionären bestimmt, nicht von uns“, erläuterte er.

Die jüngsten Flugstornierungen nach Beirut und Tel Aviv infolge des eskalierenden Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah in Libanon verdeutlichen jedoch die Herausforderungen, denen sich Etihad gegenübersieht. Neves erklärte: „Wir verlassen uns auf unsere eigenen Risikobewertungen und externe Informationen, um die Sicherheit unserer Flüge zu gewährleisten.“ Trotz dieser externen Störungen bleibt Etihad entschlossen, seine Wachstumsziele zu erreichen und die Position in der globalen Luftfahrtbranche zu stärken.

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